Egal was euer Smartphone euch eventuell weismachen will, ein Akku-Virus existiert nicht. Hardware- und batteriebelastende Apps allerdings schon …
Es ist eine dunkle stürmische Nacht und ihr surft in aller Seelenruhe mit eurem Android-Gerät im Web. Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Pop-Up auf: Euer Akku ist von einem Akku-Virus schwer beschädigt worden …
Gibt es eine solche Schadsoftware wirklich? Noch schlimmer macht die Sache nur, dass man diese Pop-Up-Nachricht / App kaum schließen kann. Und es ist bereits das zweite Mal in den letzten Wochen, dass diese Warnung auf eurem Phone aufgetaucht ist. Könnte es sein, dass da wirklich ein Problem vorliegt?
Das Avira Protection Lab sagt ’nein‘: „Nach heutigem Stand gibt es keine bekannten Viren für Akkus – weder ‚in the wild‘ noch auf der Stufe des theoretischen Konzeptnachweises“, sagt Alexander Vukcevic, Leiter des Avira Protection Labs. „Es gibt allerdings eine Reihe an Pop-Ups, die die sogenannte ‚Dead Battery Anxiety‘ ausnutzen und so verschiedene Adware-Apps bewerben.“
Wenn ein Pop-Up wie dieses erscheint, ist es am besten einfach auf den Home-Taste zu drücken und die laufende App dann über den Anwendungs-Manager zu schließen.
Indem ihr die App schließt, könnt ihr sicherstellen, dass ihr der Adware nicht aus Versehen irgendwelche Berechtigungen gebt, die sie besser nicht haben sollte. Scannt danach euer Gerät mit Avira Antivirus Security für Android um herauszufinden, ob sich Adware darauf eingenistet hat und sie gegebenenfalls entfernt wird.
Wie der „Akku-Virus“ illustriert, ist die Akkulaufzeit für viele Smartphone-Nutzer ein wichtiges Thema – das die bösen Jungs entsprechend gerne für sich nutzen wollen. Man hat diesem Leiden übrigens sogar einen pseudowissenschaftlichen Begriff gegeben: Nomophobie, die „No–Mobile-Phone-Phobia“, wörtlich „Kein-Mobiltelefon-Angst“ (Quelle: Wikipedia). Es gibt sogar Videos von Smartphone-Nutzern online, die weinen, weil die Batterie ihres Geräts abgeladen ist und sie das Phone nicht mehr nutzen können.
Anstatt allerdings böse Akku-Malware dafür verantwortlich zu machen, wäre so manch einer besser beraten zu schauen, welche Software und Einstellungen besonders energiehungrig sind: Apps die konstant im Hintergrund laufen, WiFi, Navigationsapps, die Bildschirmhelligkeit sowie andere Anwendungen können sich alle auf die Batterielaufzeit auswirken. Die Übeltäter zu identifizieren dürfte wesentlich besser sein, als sich über imaginäre Bedrohungen Sorgen zu machen.
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