Was beim Menschen das Herz, ist beim Computer die CPU (Central Processing Unit) . Die CPU kümmert sich dabei um alle Arten von Berechnungen, die zum Ausführen von Computer-Programmen und -Spielen benötigt werden. Je komplexer dabei die Anwendung oder das Spiel ist, desto heißer geht es im Inneren des Computers zu und die CPU kommt mächtig ins Schwitzen. Wie kontinuierlich hoher Blutdruck für einen Menschen gefährlich ist, so ist ständiges Überhitzen der CPU auf Dauer für den Computer schädlich. Deshalb ist es wichtig, immer wieder einen Blick auf die CPU-Temperatur zu werfen und sie regelmäßig zu überprüfen. Mit den folgenden Tipps gelingt es, die Temperatur der CPU dauerhaft in den Griff zu bekommen, sodass man lange Zeit Freude am eigenen Computer hat.
Die optimale CPU-Temperatur
Die Normaltemperatur der CPU liegt, sofern der Rechner wenig ausgelastet ist, zwischen 40 und 65 °C. Dies ist der ideale Temperaturbereich der CPU, in dem die CPU weder über- noch unterlastet ist. Die CPU-Temperatur wird zum einen von der im Computer verbauten CPU beeinflusst. Je leistungsstärker die CPU ist, desto besser kann sie anspruchsvolle Anwendungen verarbeiten. Ein Ultrabook, das von den Maßen her sehr kompakt ist, bietet im Vergleich zu einem 17-Zoll-Notebook oder einem Tower vergleichsweise wenig Raum, um eine leistungsstarke CPU verbauen zu können. Ein weiterer Einflussfaktor, von dem die CPU-Temperatur beeinflusst wird, ist die Auslastung des Rechners. Laufen viele Anwendungen auf dem Rechner simultan, steigt die Temperatur der CPU. Auch die Art der Anwendung beeinflusst die Höhe der Temperatur. Handelt es sich um ein aufwendiges Computerspiel, eine komplexe Bildbearbeitungsanwendung oder ein Videoschnittprogramm, kommt die CPU ordentlich ins Schwitzen und die Temperatur schnellt in die Höhe.
Die Folgen einer zu heißen CPU
Arbeiten unter extremer Hitze ist alles andere als angenehm. Dieser Umstand ist auch für die CPU schädlich. Wenn die CPU hohen Belastungen durch Programme und Spiele ausgesetzt ist, beträgt die Temperatur zwischen 70 und 90 °C. Dabei handelt es sich um den Grenzwert, der dauerhaft zu ernsten Problemen der Hardware führt. Pendelt die CPU-Temperatur andauernd in diesem Grenzbereich, kann dies die CPU und das Silizium beschädigen und die Lebensdauer des Rechners erheblich verkürzen.
Der Prozessor überwacht ständig die eigene Temperatur und besitzt selbst bestimmte Schutzvorkehrungen im Falle eines dauerhaften Überhitzens. Bei zu hoher Temperatur über einen längeren Zeitraum drosselt die CPU in einem ersten Schritt die Taktfrequenz. Sollte durch diesen Schritt die Temperatur nicht sinken, benutzt sie für ihre Rechenoperationen nur noch jeden vierten oder achten Taktzyklus. Führt auch dieser Schritt nicht zum Senken der Temperatur, schaltet sich der Rechner zum Schutz vor Beschädigungen ab.
Mit diesen Tipps wird die CPU-Temperatur gesenkt
Damit die Temperatur der CPU nicht auf Dauer im Höchstbereich unterwegs ist, sorgen die folgenden Tipps für Erholung der CPU-Temperatur:
- Lüfter regelmäßig reinigen: Der Lüfter im Rechner sorgt dafür, dass die CPU gekühlt wird. Da er rotiert, sammelt sich im Laufe der Zeit einiges an Staub am Lüfter an. Das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Lüfters. Im schlimmsten Fall kann der Lüfter kaputt gehen und damit die CPU nicht mehr kühlen. Um besser an den verbauten Lüfter heranzukommen, ist es ratsam, das Gehäuse des Notebooks oder Towers zu öffnen. Der Lüfter kann vorsichtig mit einem Staubsauger auf geringer Stufe oder einem trockenen Tuch gereinigt werden. Noch besser eigenen sich entweder eine Druckluftflasche speziell für solche Zwecke oder ein Blasebalg für Kameraobjektive. Beides gibt es im gut sortieren Fachhandel bzw. Internet zu kaufen.
- Gut durchlüfteten Raum nutzen: Ein Raum mit zu hoher Temperatur führt dazu, dass der Rechner ebenfalls wärmer wird. Direkte Sonneneinstrahlung auf den Rechner sorgt ebenfalls für eine steigende CPU-Temperatur. Damit die CPU sich möglichst im Bereich der Normaltemperatur bewegt, sollte der Raum weder zu heiß noch zu kalt sein und ausreichend Schatten für den Rechner bieten.
- Überprüfen der Hintergrundprozesse: Laufen auf dem Rechner im Hintergrund zu viele Anwendungen, bringt das die CPU schnell auf Hochtouren. Die laufenden Hintergrundprozesse kann man sich unter Windows 10 beispielsweise mit der Tastenkombination „Strg+Alt+Entf“ -> Taskmanager -> „Mehr Details“ im Tab „Prozesse“ anschauen. Dort steht unter anderem in der Spalte „CPU“, wie hoch die CPU insgesamt ausgelastet ist und welche Apps wie viel Last von der CPU benötigen. Ein Tool, das ideal geeignet ist, um den Rechner von unnötigem Ballast zu befreien, für mehr Tempo zu sorgen und weitere Optimierungen vorzunehmen, ist Avira System Speedup Optimizer für Windows.
- Notebook auf einen Ständer stellen: Wenn ein Notebook normal auf einem Tisch steht, bekommt es vom Gehäuseboden her unzureichend Luft. Daher ist es besser, das Notebook auf einen Notebook-Ständer zu stellen, damit das Notebook von unten her besser belüftet wird.
- Lüfter auswechseln: Irgendwann kann es trotz aller beschrieben Maßnahmen passieren, dass dem Lüfter die Puste ausgeht. Es empfiehlt sich, diesen gegen einen Kühler auszuwechseln, der leistungsfähiger ist oder sogar eine Wasserkühlung hat. Beim Austausch ist es sinnvoll, auch die CPU auszubauen und neue Wärmeleitpaste aufzutragen.
Wie misst man die Temperatur der CPU?
Wenn die CPU zu heiß wird, kann sie langsamer werden oder sogar herunterfahren, damit sie nicht überhitzt. Auch wenn die Sonne direkt auf den Rechner strahlt, der Raum zu warm ist oder anspruchsvolle Spiele und Programme laufen, ist es wichtig, die CPU-Temperatur zu überwachen.
Es gibt verschiedene Softwarelösungen, um die CPU-Temperatur zu messen. Unter Windows 10 ist das kleine Temperaturüberwachungstool „Core Temp“ ideal dazu geeignet, ein wachsames Auge auf die Temperaturen der verschiedenen Prozessorkerne zu werfen.
Das englische Tool Core Temp vom Hersteller ALCPU kann über diverse Internetseiten kostenlos für Windows 10, Windows XP, Windows 7, Windows 8, Windows Vista sowie diverse Windows Server-Versionen heruntergeladen werden. Folgende Vorteile bietet das kleine Programm:
- Die Informationen werden klar und übersichtlich in der leicht zu bedienenden Oberfläche dargestellt
- Das Programm muss nicht installiert werden, sodass es keine unnötigen Systemeinträge hinterlässt
Ein Nachteil von Core Temp ist, dass es nur aktuellere CPUs unterstützt. Core Temp verwendet Daten vom „Digital Thermal Sensor“ (kurz DTS), die in den aktuellen AMD- und Intel-Chipsätzen verbaut sind. Deshalb liefert das Tool zuverlässige Werte zur Temperatur des Hauptprozessors und zeigt diese übersichtlich an. Zusätzlich zeigt die Software weitere Informationen zur verwendeten Plattform, Modell und der Taktfrequenz an. Core Temp ist sowohl in der 32-Bit- als auch in der 64-Bit-Version erhältlich.
Core Temp Installation – mit wenigen Schritten die Temperatur überwachen
- Download: Um die CPU-Temperatur mit Core Temp zu messen, laden Sie sich das Tool beispielsweise von der Herstellerseite direkt herunter.
- Nachdem das Programm heruntergeladen wurde, muss es zunächst entpackt werden, beispielsweise mit dem kostenlosen Tool „7-Zip“ für Windows 10.
- Nach dem ersten Entpacken gibt es zwei weitere Zip-Archive in der 32-Bit und 64-Bit-Version. Hier entpackt man einfach die passende Variante.
- Das Programm wird nun mit einem Klick auf „Core Temp.exe“ gestartet.
- Wird das Fenster von Core Temp minimiert, findet man unten rechts in der Taskleiste von Windows 10 mit einem Klick auf den Pfeil die Temperaturwerte der Prozessorkerne. Je nachdem, wie viele Prozessorkerne im Prozessor verbaut sind, werden die entsprechenden Temperaturen angezeigt. Nützlich ist hierbei, dass man anhand der farblichen Hervorhebungen der Temperaturen schnell erkennt, ob die Kerne Normaltemperatur (grün), erhöhte Temperatur (gelb) oder eine kritische Temperaturmarke (rot) besitzen.
- Mit einem Doppelklick auf einen der Temperaturwerte gelangt man wieder in das Programm Core Temp zurück.
Im Programm selbst können einige nützliche Funktionen aktiviert werden. Bei beispielsweise 4 verbauten Prozessorkernen kann die Temperaturanzeige in der Taskleiste unten (Schritt 5) so eingestellt werden, dass nur der Kern mit der höchsten Temperatur angezeigt wird. Diese Option stellt man unter „Options“ -> „Settings“ -> im Tab „Notification Area“ mit anschließendem Klick auf „Highest temperature per processor“ ein und bestätigt mit „OK“.
Eine weitere nützliche Funktion ist der Überhitzungsschutz. Damit kann eingestellt werden, ab welcher Temperatur das Tool durch eine Meldung warnen soll. Der Überhitzungsschutz findet sich unter „Options“ -> „Overheat protection“ und wird mit einem Klick auf „Enable overheat protection“ aktiviert. Entweder lässt man die automatische Einstellung, mit der das Programm bei einer kritischen Temperatur warnt oder man wählt durch Klick auf „Activate at the specified temperature“ eine eigene Temperatur aus, ab der gewarnt werden soll.
Fazit
Die CPU-Temperatur beeinflusst maßgeblich die Lebensdauer der CPU und somit des Rechners. Durch die in diesem Artikel vorgestellten Maßnahmen kann die Temperatur positiv beeinflusst und überwacht werden. Es lohnt sich daher, immer einen Blick auf die aktuelle Prozessortemperatur zu werfen, damit der Rechner eine hohe Lebensdauer hat.
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