Das Internet ist der Ort der grenzenlosen Möglichkeiten. Was für die meisten Nutzer ein Segen ist, gilt allerdings auch für Kriminelle. Cyberkriminalität ist ein Thema, das uns alle in irgendeiner Form betrifft und das wir ernst nehmen sollten. Wer der falschen Person traut oder einen betrügerischen Link anklickt, kann einen finanziellen oder technischen Schaden erleiden. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Betrugsmaschen es gibt und wie Sie sich davor schützen. Lesen Sie auch, wie Avira Free Security Sie dabei unterstützt, noch sicherer im Internet zu surfen.
Die Definition von Cyberkriminalität
Der Begriff der Cyberkriminalität umfasst im engeren Sinne alle Straftaten und Betrugsmaschen, die Kriminelle mithilfe von Computern und dem Internet realisieren. Im weiteren Sinne schließt der Bereich Cybercrime auch herkömmliche Kriminaldelikte ein, bei denen die Informations- und Kommunikationstechnik zur Planung, Vorbereitung und Ausführung genutzt wird. Die Opfer sind meistens Privatpersonen. Doch auch Unternehmen, Organisationen und sogar staatliche Institutionen sind immer wieder betroffen. Dabei nutzen die Täter eine Vielzahl verschiedener Methoden, um potenzielle Opfer zu täuschen und ihnen Schaden zuzufügen.
Die organisierte Kriminalität im Internet stellt eine stetig wachsende Bedrohung dar, denn in den letzten Jahren wurden immer mehr Lebensbereiche digitalisiert, was Kriminellen neue Möglichkeiten für Cyberangriffe bietet. Von Transaktionen über die Kommunikation bis hin zum Entertainment und der täglichen Arbeit: Nahezu alles findet im Internet statt.
Die Beweggründe für Cyberkriminalität sind ebenfalls vielfältig. Oftmals geht es den Tätern darum, an Geld zu gelangen, entweder durch direkten Zugriff auf die Konten oder durch Erpressung. Auch Identitätsdiebstahl, die Störung von intakten Infrastrukturen sowie Wirtschaftsspionage gehören zu den Motiven. Die große Herausforderung: Cyberkriminelle schlagen anonym und von überall auf der Welt zu, was sie so gefährlich und unberechenbar macht.
Methoden der Cyberkriminalität
Das Internet ermöglicht es Cyberkriminellen, vielseitig tätig zu werden. Lernen Sie im Folgenden die häufigsten Methoden kennen, mit denen potenzielle Opfer getäuscht oder angegriffen werden.
Phishing
Bei Phishing handelt es sich um eine der bekanntesten und häufigsten Betrugsmaschen. Das Ziel von Phishing ist es, an sensible Daten der Opfer zu kommen. Kriminelle verschicken hierbei entweder gefälschte Mails oder verlinken auf schädliche Webseiten. Der Trick ist dabei immer derselbe: Die Täter geben sich als eine legitime und seriöse Person oder Organisation aus, der die potenziellen Opfer vertrauen. Dadurch lassen sie sich dazu verleiten, auf Links zu klicken oder Dateien herunterzuladen.
Malware
Unter Malware versteht man schädliche Software wie Viren, Trojaner und Ransomware. Diese Programme infizieren Computersysteme, stören den Betrieb und klauen sensible Daten. Nicht selten enden Malware-Angriffe in der Erpressung der Opfer: Gegen die Bezahlung von einem Lösegeld sollen Rechner und Daten wieder zugänglich sein.
Eine besonders verbreitete und für Internetnutzer nervige Form der Malware, sind schädliche Pop-ups. Der Klassiker sind gefälschte Virenwarnungen, die beim Surfen auftauchen und den Hinweis auf ein kostenpflichtiges „Reinigungstool“ präsentieren. Mit diesem Tool laden sich verunsicherte Opfer den Virus auf den Rechner.
Identitätsdiebstahl
Das Ziel von Identitätsdiebstahl ist immer die Beschaffung und der Missbrauch von personenbezogenen Daten. Cyberkriminelle geben sich hierbei als eine andere Person aus, um in deren Namen Verträge abzuschließen, unautorisiert Geld zu transferieren oder sogar kriminelle Handlungen zu begehen. Selbst vor Steuerbetrug und sehr kostenintensiven Investitionen wird nicht zurückgeschreckt.
Oft nutzen die Täter die Daten auch gar nicht selbst, sondern verkaufen diese direkt im Dark Web weiter.
Hacking
Denkt man an Cyberkriminalität, kommen einem direkt die sogenannten „Hacker“ in den Sinn. Beim Hacking verschaffen sich besagte Hacker einen unautorisierten Zugriff auf Computer und in Netzwerke. Das Ziel ist dabei fast immer der Diebstahl, die Veränderung oder Zerstörung von sensiblen Daten. Oftmals legen Hacker auch ganze Systeme und Prozesse lahm. Verstehen Sie die unterschiedlichen Hackertypen und wie sich ihre Methoden und Ziele voneinander unterscheiden in unserem Beitrag zu diesem Thema.
DDoS-Angriffe
Die Abkürzung steht für „Distributed Denial of Service“; eine Methode, um eine gezielte Überlastung von Servern herbeizuführen. Hierbei schicken die Angreifer Unmengen an Anfragen auf einen Server, um die Kapazitäten dieser zu sprengen. Das beeinträchtig Webseiten und Dienste oder führt zum Absturz. Gerade große Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp sind besonders attraktive Ziele für DDoS-Attacken, da sie eine Vielzahl von Menschen unmittelbar betreffen.
Cyberspionage
Unter Cyberspionage ist das gezielte und unbefugte Ausspähen von Computern und Netzwerken. Ziel sind auch hier sensible und vertrauliche Informationen. Cyberspionage betrifft selten Privatpersonen und zielt in erster Linie auf den Diebstahl von staatlichen, wirtschaftlichen und militärischen Dokumenten und Geheimnissen ab.
Cybermobbing
Cybermobbing ist eine Straftat, die in Zeiten von Social Media und weltweiter Vernetzung nicht unterschätzt werden darf. Hierbei verbreiten Cyberkriminelle (meistens anonym) Hass und Hetze. Die Täter beleidigen und diffamieren einzelne Personen oder Personengruppen. Diese Straftaten sind enorm schwer zu ahnden, da die Accounts in den meisten Fällen anonymisiert und schwer nachzuvollziehen sind. Das Internet ist kein straffreier Raum, doch Cybermobbing bleibt ein ernstes Problem.
Cyberstalking
Unter Cyberstalking wird die gezielte und vor allem wiederholte Belästigung und Verfolgung einer Einzelperson über das Internet verstanden. Über Social Media und Kommunikationskanäle wie WhatsApp, öffentliche Chats und Mails schaffen die Täter ein Szenario der Angst und Bedrohung. Cyberstalking ist vergleichbar mit dem klassischen Verständnis von Stalking „vor Ort“. Allerdings ist diese Straftat besonders weit verbreitet, da die Kriminellen ihre Opfer jederzeit und von überall auf der Welt terrorisieren können.
Ziele und Motive von Cyberkriminellen
Cyberkriminalität hat unterschiedliche Motivationen und Absichten. Zu den häufigsten zählen hierbei:
- Finanzieller Gewinn: Diebstahl von Finanzdaten sowie Erpressung und Betrug. Auch der Verkauf von persönlichen Daten und betrieblichen Informationen bringt Geld.
- Datendiebstahl: Die vertraulichen Informationen und hochsensiblen Dokumente von Personen, Unternehmen und Institutionen nutzen Täter für kriminelle Zwecke. Oft verkaufen sie diese Daten aber einfach weiter.
- Sabotage: Systeme und Netzwerke werden manipuliert und lahmgelegt. Derartige Ausfälle können große Schäden anrichten, von denen die Konkurrenz profitiert.
- Spionage: Der unbefugte Zugriff auf Informationen und Daten, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.
- Macht: Gerade kleinere Cyberkriminelle sehen in ihren Taten eine Machtdemonstration gegenüber den Opfern. Dies sorgt für eine Art Befriedigung und Bestätigung.
Auswirkungen von Cyberkriminalität
Die Auswirkungen von Cyberkriminalität sorgen für große Schäden bei den Betroffenen.
- Finanzielle Schäden: Unautorisierte Transaktionen und Vertragsabschlüsse, die den Opfern zu Lasten fallen.
- Datenverlust: Der Diebstahl oder die Manipulation und Zerstörung von Dateien und Dokumenten.
- Betriebliche Schäden: Rechner und Server, die längere Zeit nur eingeschränkt oder gar nicht funktionieren, schaden den betrieblichen Abläufen enorm.
- Reputationsschäden: Die Besucher einer Seite oder Nutzer von einem Dienst verlieren das Vertrauen in Plattformen, von denen Daten gestohlen wurden. Besonders schwer sind die Schäden, wenn es sich um hochsensible Informationen wie Kontodaten und Adressen handelt.
- Rechtliche Probleme: Auch wenn sie es nicht selbst verursacht haben, können Unternehmen aufgrund von Verstößen gegen das Datenschutzgesetz verklagt werden.
- Mentale Probleme: Cybermobbing und -stalking sorgen für Angst, Stress und Panik bei den Opfern. Auch der finanzielle Betrug kann schwere Folgen für die Existenz und die geistige Gesundheit der Betroffenen haben.
Cyberkriminalität melden
Wenn Sie Opfer von Cyberangriffen geworden sind, sollten Sie den Vorfall unverzüglich melden, um die Bekämpfung solcher Straftaten durch die Polizei und die zuständigen Behörden zu unterstützen. Eine Online-Anzeige ist vergleichsweise schnell gestellt. Speichern und dokumentieren Sie alle Beweise, Screenshots und Transaktionen, damit die Ermittler Ihren Fall besser nachvollziehen können. Zusätzlich können Sie sich für Unterstützung und Beratung an die Verbraucherzentrale wenden, die Ihnen bei weiteren Schritten helfen kann.
Wenn die Kriminellen im Namen anderer Personen oder Unternehmen aktiv wurden, sollten Sie auch diese umgehend über den Vorfall informieren. Unternehmen wenden sich zudem auch an die Zentrale Ansprechstellen Cybercrime der Polizeien, um im Schadensfall angemessen begleitet zu werden.
Wie Sie sich vor Cyberkriminalität schützen
Auch wenn die Gefahren vielfältig und die Täter immer kreativer werden: Es gibt effektive Maßnahmen, mit denen Sie sich im Internet schützen können. Zu den wichtigsten Schritten, die Sie sofort umsetzen können, zählen:
- Starke, einzigartige Passwörter
- Aktivierung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Regelmäßige Software-Updates
- Downloads vorab prüfen
- Regelmäßige Backups von Daten und Dateien
- Ein bedachter, vorsichtiger Umgang mit Mails und Webseiten
Noch sicherer unterwegs – mit Avira Free Security
Ein behutsamer Umgang mit dem Internet ist der beste Schutz vor Cyberkriminalität und den potenziellen Schäden. Doch nicht alle Bedrohungen werden durch erhöhte Aufmerksamkeit beseitigt. Mit Avira Free Security schützen Sie Ihren Rechner oder Ihr Smartphone in Echtzeit vor potenziellen Gefahren. Sie werden sofort informiert, wenn außergewöhnliche Aktivitäten oder Dateien registriert werden.
Mit dem integrierten VPN surfen Sie sicherer in öffentlichen Netzwerken. So haben Cyberkriminelle es nicht so einfach, sich Zugriff auf Ihr Gerät zu verschaffen.
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