Verstecke Kosten vermeiden
Auch im Ausland ist es kein Problem, jederzeit brandaktuelle Urlaubsfotos auf Facebook zu posten. Die EU hat die Roaming-Kosten in Europa mittlerweile gedeckelt. 23 Eurocent pro Megabyte darf es maximal kosten und ab 59,90 Euro pro Monat beendet eine automatische Kostenbremse den Datentransfer von allein. Allerdings können die Gebühren im ferneren Ausland deutlich höher liegen und auch bei ein paar europäischen Ländern wie der Schweiz sind die Kosten je nach Mobilfunkanbieter unterschiedlich. Wie das in Ihrem Vertrag geregelt ist, sollten Sie selbst dann wissen, wenn Sie ihr Handy nur ab und an für den Wetterbericht ins Internet schicken wollen. Die meisten installierten Apps kommunizieren ständig im Hintergrund mit dem Internet, fragen Daten ab, senden Standortinformationen oder versuchen neuere Versionen zu installieren. Diese „Ressourcenfresser“ abzustellen ist langwierig und manchmal schlichtweg unmöglich.
Fragen Sie am besten vor Urlaubsantritt beim Mobilfunkprovider nach. Nicht immer sind die Verträge transparent und eindeutig. Berüchtigt sind Kombiangebote, bei denen Kontingente für SMS, Gesprächsminuten und Daten vergeben werden. Braucht man eines der Kontingente auf, zum Beispiel die Daten, hat aber noch Guthaben bei SMS oder Telefonaten, bleibt das Gesamtangebot gültig, doch die Daten werden zum erheblich teureren Normalpreis abgerechnet. Sinnvoller ist es, einen temporären Auslandsdatentarif dazu zu buchen. Den offerieren sehr viele Anbieter und meist sind auch günstige Gesprächsminuten und SMS dabei. Das geht mittlerweile oft auch vom Urlaubsort aus. Der Anbieter verschickt beim ersten Einbuchen in ein ausländisches Netz und alle paar Tage als Erinnerung eine Info-SMS, die Tarifbedingungen und einen Link für Optionstarife enthält.
Wissen ist Macht und das gilt auch für die aufgelaufenen Kosten. Viele Provider bieten eine App an, mit der Kunden die aufgelaufenen Gesprächsgebühren abfragen können. Dann lässt sich immer noch die Notbremse ziehen und die mobile Datenverbindung abschalten, wenn es zu teuer wird. Daten sparsamer verwenden ist übrigens auch eine Option. Die Browser Opera und Chrome erlauben es, Webseiten vor dem Download zu komprimieren. Das kann 80 bis 90 % der Datenmenge reduzieren. Allerdings hat die Methode einen Nachteil: Weil die Datenreduktion auf den Servern von Opera und Google durchgeführt wird, sehen die Firmen alle aufgerufenen Webseiten.
Sicher surfen, nicht nur am Strand
Privatsphäre und Datensicherheit sind ohnehin wichtige Urlaubsthemen. Häufig werden WLAN-Hotspots verwendet, um sich zu günstigen Preisen mit dem Internet zu verbinden. Die international agierende Firma Fon bietet nach eigenen Angaben über 13 Millionen Hotspots in der ganzen Welt an, pro Tag werden etwa 3 US-Dollar fällig. Damit wäre der Weg zum ungetrübten Surfvergnügen eigentlich frei, wenn nicht die eine oder andere digitale Bedrohung lauern würde. WLAN-Hotspots sind notorische Sicherheitsbrennpunkte. Die Funksignale sind für alle und jeden sichtbar, häufig läuft die Kommunikation auch nach der erfolgreichen Anmeldung, ohne Schutz weiter. Darauf hat man als Nutzer keinen Einfluss, der Hotspot-Betreiber legt fest, wie und wie gut die Verbindung abgesichert ist. Und direkt am Hotspot sind die Daten ohnehin für jeden sichtbar, der Zugang zum LAN des Hotspot-Betreibers hat.
Solchen Gefahren geht man am einfachsten mit einem Virtual Private Network (VPN) aus dem Weg. Dieser verschlüsselte Tunnel schützt die Informationen von Anfang bis Ende der Übertragung. Dazu ist eine Software auf dem eigenen Handy, Tablet oder Notebook notwendig und eine Gegenstelle, die den Tunnel nur nach korrekter Anmeldung aufbaut. Zahlreiche Firmen wie OpenVPN oder Hotspot Shield bieten kostenlose oder sehr günstige VPN-Verbindungen an. Dabei handelt es sich nur um eine eingegrenzte Form des VPNs. Gesichert wird die Strecke vom Endgerät bis zum Server aufseiten des Providers, danach treten die Datenpakete unverschlüsselt in das Internet aus. Immerhin, Dritte in der unmittelbaren Umgebung des Hotspots können die Netzverbindung nicht abhören. Allerdings bleibt die Frage, ob der VPN-Anbieter sorgsam mit den Informationen umgeht, denn er kann die Daten im Klartext lesen. Am besten verschickt man also im Urlaub über eine unsichere Internetverbindung so wenige persönliche Informationen wie möglich. Und auf dem eigenen Endgerät sollte die interne Firewall aktiviert und eine aktuelle Sicherheitssoftware wie Avira Antivirus Pro, Avira Internet Security Suite oder Avira Free Antivirus (auch für iOS & für Android) installiert sein.
Brandgefährlich sind im Urlaub übrigens öffentliche PCs im Hotel oder in Internet-Cafés. Die Rechner sind häufig reinste Malware-Schleudern, verseucht mit Viren und Trojanern, die Tastatureingaben aufzeichnen und private Daten abschnorcheln. Wer unbedingt mit einem solchen Gerät sensible Informationen übertragen muss, sollte eine sichere Betriebssystemumgebung auf DVD oder schreibgeschütztem USB-Stick dabei haben und den Rechner darüber booten. Bankix oder JonDo Live bringen alle Werkzeuge mit, um grundlegende Aktionen im Internet sicher und anonym durchzuführen.
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