Sind Sie Fan von Snapchat? Betrüger auch. Die Social-Media-Plattform ist sehr beliebt für den Austausch mit Freunden und das Teilen besonderer Momente im Leben, sie ist jedoch auch ein Magnet für Betrüger, die es auf arglose Nutzer abgesehen haben. Von gefälschten Gewinnspielen bis hin zu frei erfundenen Wohltätigkeitsorganisationen, die zu „Spenden“ aufrufen – die Betrugsmaschen auf Snapchat sind zahlreich und vielfältig, doch sie haben ein gemeinsames Ziel: sich in Ihr Vertrauen (und oft auch in Ihr Portemonnaie) einzuschleichen. Erfahren Sie, wie häufige Scams funktionieren, auf welche Warnsignale Sie achten müssen und wie Sie Ihr Konto vor Cyberkriminellen schützen können. Doch das ist noch nicht alles: Sichern Sie Ihr digitales Leben und Ihre Daten mit dem zuverlässigen Schutz von Avira Free Security.
Was ist Snapchat-Betrug? Und was ist eigentlich Snapchat?
Es ist naheliegend zu glauben, dass Cyberkriminelle vor allem Menschen ins Visier nehmen, die über wenig Erfahrung und Wissen zum Internet verfügen (wie etwa Ihre betagte Tante Agathe, die immer noch denkt, TikTok sei eine Uhr). Doch Social-Media-Apps wie Snapchat sind zu beliebten Tummelplätzen für Betrüger geworden, die es auf junge Benutzer abgesehen haben, und jeder kann Opfer ihrer Maschen werden – selbst die technisch Versiertesten. Aber halt: Wenn Sie mit Snapchat nicht vertraut sind, sollten wir zuerst erklären, worum es sich überhaupt handelt. Die beliebte App bietet tolle Filter, eine interaktive Karte und lässt die gesendeten Nachrichten und Bilder kurz nach dem Empfang wieder verschwinden. Es geht also um schnelle, unterhaltsame Interaktionen, doch genau darin liegt die Gefahr. Wenn Dinge einfach so verschwinden, kann man die Absender schlechter zur Rechenschaft ziehen. Teenager hoffen, dass ihre Eltern nicht sehen, was sie posten, wodurch sie leicht ausgenutzt werden können – und Betrüger nutzen dies ebenfalls zu ihrem Vorteil.
Snapchat-Scams sind nicht auf diese App beschränkt, sondern Teil einer umfassenderen Bemühung von Cyberkriminellen, Nutzer hinters Licht zu führen. Haben beispielsweise Sie oder Ihre Kinder jemals eine Nachricht erhalten, die den Gewinn eines Geldpreises verkündet? Das klingt aufregend, aber wenn Sie nicht kürzlich an einem Gewinnspiel teilgenommen haben, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrug. Betrüger geben sich auf ihrem Profil oft als seriöses Unternehmen aus – inklusive Logos und offiziell klingender Nachrichten –, um Sie dazu zu verleiten, persönliche Daten preiszugeben oder auf verdächtige Links zu klicken. Und ist die Nachricht von einer angesagten brasilianischen Influencerin im Bikini wirklich echt? Achtung: Es könnte sich um „Snapchat-Identitätsdiebstahl“ handeln, bei dem Betrüger gefälschte Konten erstellen und sich als Freund oder Influencer ausgeben. Sie könnten unter dem Vorwand, „Hilfe“ zu benötigen, um Geld oder die Angabe vertraulicher Daten bitten.
Die Anatomie eines Snapchat-Betrugs: Wie funktioniert er?
Ein Snapchat-Betrug verwendet typischerweise Social-Engineering-Taktiken wie Phishing, um uns dazu zu bringen, mit dem Absender zu interagieren und ihm im besten Fall unsere persönlichen Daten (oder unser hart verdientes Geld) zu übergeben. Scams laufen üblicherweise nach folgendem Schema ab:
Schritt 1: Die Betrüger erstellen ein gefälschtes Konto: Sie geben sich üblicherweise als Freund, Prominenter oder auf Partnersuche aus und hoffen, dass ihre Fotos und ihr Profil Sie ansprechen. Die Vorspiegelung einer vertrauenswürdigen Identität bezeichnet man als Spoofing. Und das Ködern eines potenziellen Liebespartners mit einem gefälschten Dating-Profil heißt Catfishing. Achtung! Es ist zwar nicht per se illegal, ein gefälschtes Profil zu verwenden – wenn es jedoch für Betrug, Erpressung oder Nötigung missbraucht wird, ist das natürlich eine völlig andere Geschichte.
Schritt 2: Sie finden Menschen, mit denen sie in Kontakt treten können: Jetzt ist es an der Zeit, dass der Betrüger seine Kontaktliste füllt. Oft fügen sie einfach jeden aus ihrer Liste der vorgeschlagenen Freunde hinzu und suchen nach zufälligen Benutzernamen. Jeder ist ein potenzielles Ziel.
Schritt 3: Sie beginnen mit dem Betrug. Nachdem alle Voraussetzungen erfüllt sind, versucht der Betrüger, seine Snapchat-Freunde und Abonnenten zu täuschen, damit diese persönliche Daten (wie den vollständigen Namen, das Geburtsdatum und die Anschrift) preisgeben oder Geld überweisen. Sie können die über Sie gesammelten Daten für Identitätsdiebstahl missbrauchen. Indem sie sich Ihre Identität „leihen“, können sie in Ihrem Namen Online-Einkäufe tätigen, eine Kreditkarte beantragen oder sogar weiteren Betrug begehen.
Wer wird von Snapchat-Betrügern ins Visier genommen?
Diese Betrüger machen keine Unterschiede und haben es auf jeden abgesehen, der auf ihre Nachrichten antwortet oder ihre Freundschaftsanfragen annimmt – unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Nationalität oder Einkommen. Die folgenden Snapchat-Statistiken helfen zu verstehen, warum die App Cyberkriminellen einen derart großen globalen Pool an potenziell lukrativen Zielen bietet, insbesondere unter jungen Menschen: Laut Statista hatte Snapchat im dritten Quartal 2024 weltweit 443 Millionen täglich aktive Benutzer. Dies bedeutet eine Steigerung von 432 Millionen täglich aktiven Benutzern weltweit im zweiten Quartal 2024. Das Alter spielt eine maßgebliche Rolle. Und hier ist die weltweite Verteilung der Snapchat-Nutzer im Januar 2024 laut Statista: Einer von fünf Snapchat-Benutzern weltweit ist männlich und zwischen 18 und 24 Jahre alt, und fast 20 % sind sehr jung, nämlich nur 13 bis 17 Jahre alt. Menschen über 35 nutzen Snapchat kaum.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wie es so schön heißt. Schauen wir uns also jetzt die derzeit gängigsten Snapchat-Scams an.
Die zehn häufigsten Snapchat-Scams – und wie man sie erkennt
Snapchat-Betrüger haben das Ziel, Ihr Vertrauen zu gewinnen (sowie persönliche Daten und Geld zu erhalten) und wir fallen darauf herein, weil wir gern glauben möchten, dass wir tolle Preise gewinnen und sich schöne Menschen in uns verlieben. Nach diesen Bedrohungen sollten Sie die Augen offen halten:
1. Falsche Gewinnspiele
„Gewinnen Sie ein Ferienhaus im Wert von einer Million Euro: Füllen Sie für diese einmalige Chance einfach das Online-Formular aus und bezahlen Sie die Teilnahmegebühr von 10 €!„
Betrüger generieren gefälschte Gewinnspiele oder Werbegeschenke und gaukeln Ihnen vor, dass Sie wertvolle Preise gewinnen könnten. In Wirklichkeit gibt es weder ein Traumhaus noch einen Urlaub zu gewinnen – stattdessen laufen die Opfer Gefahr, dass ihre persönlichen Daten und sogar ihr Geld gestohlen werden.
- Warnhinweise: Zu gut klingende Preise, Teilnahmegebühren, Abfragen von persönlichen Daten, keine Geschäftsbedingungen.
- Auf keinen Fall: Für die Teilnahme zahlen oder Ihre Daten angeben.
- Stattdessen: Prüfen Sie genau, wer der Ausrichter ist, und vergewissern Sie sich, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt, der die Lotterie- und Gewinnspielvorschriften einhält. Melden Sie verdächtige Gewinnspiele oder Preise an Snapchat.
2. Liebesbetrug
„Ich wünschte, ich könnte dich besuchen, mein Engel, aber ein Ticket von Lagos nach Berlin ist zu teuer. Kannst du mir helfen? Ich ertrage es nicht, auch nur einen Tag länger von dir getrennt zu sein!“
Der Betrüger täuscht Ihnen vor, dass er oder sie in Sie verliebt sei. Doch statt eines virtuellen Romeo oder einer virtuellen Julia handelt es sich in Wirklichkeit um einen Betrüger, der mit gefälschten Fotos und Videos agiert. Sobald sie das Vertrauen ihrer Opfer gewonnen haben, bitten sie um Geld und teure Geschenke wie Flugtickets.
- Warnhinweise: Übertriebene oder unerwartete Liebesbekundungen, Bitten um persönliche Informationen und Geld.
- Auf keinen Fall: Geld oder sensible Daten senden.
- Stattdessen: Führen Sie Profilfotos durch eine umgekehrte Bildersuche (um die Quelle eines Bildes zu finden) oder einen KI-Bildprüfer (um festzustellen, ob es von einem echten Menschen aufgenommen oder maschinell erstellt wurde). Blockieren Sie den Kontakt und melden Sie ihn an Snapchat.
3. Betrug mit gefälschten Produkten
„Jetzt wieder vorrätig! Die im Dunkeln leuchtenden Schneeschuhe, die das Internet im Sturm erobert haben.“
Soziale Medien werden häufig genutzt, um neue Produkte zu präsentieren, aber unter die echten Werbemaßnahmen mischen sich mitunter Betrugsversuche. Sie könnten auf eine gefälschte Website umgeleitet werden, um Ihre Kreditkartendaten einzugeben – und Sie werden Ihre Bestellung niemals erhalten.
- Warnhinweise: Fantastische Angebote, um die ein großer Hype herrscht, brandneue Produkte von einem Unternehmen, von dem Sie noch nie gehört haben, keine Online-Bewertungen, keine Rücksendeadresse auf der Website.
- Auf keinen Fall: Auf die Anzeige klicken, das Produkt kaufen oder persönliche Daten angeben.
- Stattdessen: Suchen Sie nach Informationen zum Unternehmen und nach echten Bewertungen. Melden Sie die Werbung bei Snapchat, wenn Sie misstrauisch sind, damit diese den Fall weiter untersuchen können.
4. Beschäftigungs- und Anlagebetrug
„Ella H. verdient 10.000 € monatlich durch Heimarbeit! Das könnten Sie auch. Verkaufen Sie jetzt unsere beliebten Vitamine an Familie und Freunde. Rufen Sie uns an oder fordern Sie einen Rückruf an, um Ihr Starterset zu erhalten!“
Diese betrügerischen Angebote versprechen hohe Renditen oder Bezahlung bei geringem Aufwand oder Einsatz. Sie sehen möglicherweise seriös aus, beinhalten jedoch in der Regel eine Vorauszahlung und können sich als fingierte Geldanlagen, Multi-Level-Marketing-Systeme (MLM) und illegale Schneeballsysteme oder nicht existierende Arbeitsplätze entpuppen. Selbst wenn das MLM legitim ist, verdienen viele Menschen dabei wenig oder gar kein Geld, und einige verlieren sogar Geld.
- Warnhinweise: Schlechte Finanztipps, unerwünschte Stellenangebote, große Versprechen von leicht verdientem Geld.
- Auf keinen Fall: Auf die Stelle bewerben oder Gebühren bezahlen, ohne vorher ausführlich zu recherchieren.
- Stattdessen: Recherchieren Sie gründlich, bevor Sie sich bewerben, und informieren Sie sich über die Person oder die Firma. Lesen Sie sich Bewertungen durch. Melden Sie Beschäftigungs- und Anlagebetrug in den USA der Federal Trade Commission (FTC). Im Vereinigten Königreich ist die Financial Conduct Authority die richtige Anlaufstelle.
5. Betrug mit nicht jugendfreien Inhalten oder Premium-Konten
„Hallo, du Hübscher! Ich liege hier im Schaumbad. Möchtest du mehr sehen? Ich zeige dir alles, wenn du abonnierst.“
Bei diesem Betrug gibt sich jemand als Anbieter von expliziten Inhalten aus. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben sie freizügige oder explizite Bilder und Videos gestohlen und versuchen nun, an Ihre Zahlungsdaten zu gelangen.
- Warnhinweise: Unerwünschte, aufdringliche Freundschaftsanfragen, Nachrichten, Fotos und Videos mit Premium-Angeboten für nicht jugendfreie Inhalte, verdächtige Links, teure Telefonnummern, Zahlungsaufforderungen.
- Auf keinen Fall: Fremden vertrauen, die Ihnen anzügliche Inhalte zusenden, und nicht mit ihnen interagieren.
- Stattdessen: Beachten Sie, dass seriöse Erotikanbieter offizielle Kanäle nutzen und keine Zahlungen über Snapchat fordern. Melden Sie Betrugsversuche an Snapchat und der Polizei, da diese Betrugsversuche möglicherweise mit anderen illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen.
6. Wohltätigkeitsbetrug
„Hilfe! Der kleine Joshua leidet an einer seltenen Form der Leukämie und muss für eine lebensrettende Behandlung in die USA reisen. Wir sind für jede kleine Spende dankbar.“
Obwohl es wie das echte Konto einer seriösen gemeinnützigen Organisation aussieht, handelt es sich um einen Snapchat-Betrüger, der versucht, Spenden zu erschleichen. Sie werden auf eine betrügerische Website weitergeleitet, wo Sie Ihre Daten eingeben sollen, und möglicherweise auch gebeten werden, über eine Crowdfunding-Plattform wie Venmo, Cash App oder GoFundMe einen Beitrag zu leisten. Das Geld wandert natürlich in die Taschen der Täter.
- Warnhinweise: Keine offizielle Website, Aufforderungen zu Spenden über Apps, Geschenkkarten oder Kryptowährung, Anfragen nach persönlichen Daten zur „Verifizierung“ Ihrer Spende.
- Auf keinen Fall: Geld überweisen oder persönliche Informationen weitergeben und niemals den betrügerischen Spendenaufruf verbreiten.
- Stattdessen: Wenn Sie Opfer von Betrug wurden, können Sie versuchen, die Transaktion bei Ihrer Bank anzufechten, Anzeige bei der Polizei erstatten und eine Beschwerde bei der FTC (USA) oder FTA (Großbritannien) einreichen. Kontaktieren Sie eine Wohltätigkeitsorganisation immer direkt, wenn Sie diese unterstützen möchten.
7. Verabredungsbetrug
„Sie könnten ein Covermodel werden. Rufen Sie uns an, um ein Fotoshooting mit unserem professionellen Team zu vereinbaren.“
Solche Betrugsversuche sind häufig Teil von „Liebesbetrug“, aber die Betrüger können sich auch als Fotografen, Model-Scouts, Musikproduzenten oder als eine beliebige andere Person ausgeben, die das Opfer gern kennenlernen würde. Sie erzählen hochtrabende Geschichten, die an unsere Träume, unser Ego und unsere Ambitionen appellieren. Ihr Ziel ist es immer, an Daten und Geld zu kommen – ganz sicher jedoch kein persönliches Treffen und keine Förderung Ihrer Karriere.
- Warnhinweise: Unaufgeforderte Nachrichten und Einladungen, vage Aufforderungen zur Zahlung, Ausreden, warum es zu keinem Treffen kommt.
- Auf keinen Fall: Einen Termin vereinbaren, Ihre persönlichen Daten angeben oder Geld überweisen.
- Stattdessen: Blockieren Sie sie und melden Sie das Konto an Snapchat. Wenn ein Betrüger versucht, Minderjährige zu treffen, melden Sie dies der Polizei.
8. Betrug im Zusammenhang mit der Entsperrung/Wiederherstellung von Konten
„Guten Tag Nadia, Ihr Snapchat-Konto wurde als Sicherheitsrisiko eingestuft. Bitte legen Sie ein neues Passwort fest, indem Sie diesen Link aufrufen.“
Angebliche IT-Support-Mitarbeiter kontaktieren einen Snapchat-Benutzer, um ihn darauf hinzuweisen, dass sein Konto kompromittiert oder gesperrt wurde und er das Konto verifizieren oder ein neues Passwort festlegen muss. Wenn Sie auf den Betrug hereinfallen und Ihre Anmeldedaten weitergeben, öffnen Sie dem Betrüger die Tür zu Ihrem Konto. Manchmal verlangen die Betrüger auch eine Gebühr für die Kontoentsperrung.
- Warnhinweise: Unaufgeforderte Nachrichten vom Snapchat-Support, Anfragen nach persönlichen Daten, Links zu inoffiziellen Webseiten, Nachrichten mit schlechter Rechtschreibung und Grammatik.
- Auf keinen Fall: Support-Nachrichten öffnen (außer wenn Sie Unterstützung angefordert haben), Ihre Zugangsdaten an nicht verifizierte Dritte weitergeben oder einfach so auf Links klicken.
- Stattdessen: Löschen Sie unverlangt erhaltene Nachrichten. Setzen Sie Ihr Passwort ausschließlich über offizielle E-Mails zurück, die Sie selbst angefordert haben.
9. Hochstapler-Betrug
„Achtung, alle ganz besonderen Tiger Kitten-Fans! Holt euch hier das offizielle Fan-Armband und unterstützt uns bei unserer Mission!“
„Hallo! Ich bin gerade auf Ibiza und wurde ausgeraubt! Kannst du mir bitte etwas Geld überweisen?“
Cyberkriminelle geben sich als Menschen aus, denen wir vertrauen und die wir bewundern, wie Influencer, Prominente und sogar seriöse Unternehmen. Besonders jüngere Benutzer könnten vor lauter Aufregung, dass sie von ihrem Lieblings-„Star“ hören, handeln ohne nachzudenken. Möglicherweise erhalten Sie auch eine Nachricht von jemandem, der vorgibt, ein Freund in Not zu sein. Wenn der Betrüger erst mal den Kontakt hergestellt hat, kann er damit beginnen, sein Opfer entsprechend zu manipulieren, um an persönliche Daten oder Geld zu gelangen.
- Warnhinweise: Spam-Nachrichten, die nicht authentisch klingen, unerwartete Freundschaftsanfragen, gefälschte Fotos, das Vermeiden von Videoanrufen.
- Auf keinen Fall: In irgendeiner Form reagieren, bevor Sie die Rechtmäßigkeit des Kontos überprüft haben.
- Stattdessen: Sehen Sie sich das Profil des Freundes an, um zu prüfen, ob doppelte Ergebnisse angezeigt werden, und wenn Sie sich immer noch nicht sicher sind, informieren Sie die Person darüber, dass eventuell ihr Konto gehackt wurde. Sie können auch die Funktion „Freunde überprüfen“ von Snapchat nutzen, um Personen von Ihrer Freundesliste zu entfernen, an denen Sie nicht interessiert sind. Wenn Sie bereits Geld überwiesen haben, wenden Sie sich an Ihre Bank und die Polizei. Folgen Sie stets ausschließlich dem offiziellen Account einer berühmten Persönlichkeit.
10. Gefälschte Umfragen
„Ich führe eine Umfrage für meinen Master in Psychologie durch, und Sie würden mir sehr helfen, wenn Sie diese Fragen beantworten. Es dauert nur fünf Minuten! Geben Sie bitte Ihren Namen, Ihre Anschrift und E-Mail-Adresse ein, um zu beginnen. Als Dankeschön erhalten allen Teilnehmenden einen Geschenkgutschein im Wert von 5 Euro.“
Ähnlich wie bei gefälschten Gewinnspielen und Betrügern mit gefälschter Identität geben sich diese Kriminellen auch hier als seriöse Unternehmen, Prominente, Influencer oder sogar als Schüler bzw. Studenten aus, um andere dazu zu bewegen, für die Chance auf einen Gewinn an einer Umfrage teilzunehmen. Klicken Sie den Link zur Umfrage auf eigene Gefahr an – Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit auf einer infizierten oder gefälschten Website landen.
- Warnhinweise: Verlockende Belohnungen, Links zu nicht verifizierten Webseiten, aufdringliche Nachrichten, die Sie zur Teilnahme drängen.
- Auf keinen Fall: An Umfragen nicht verifizierter Unternehmen teilnehmen, die zu viele Informationen verlangen.
- Stattdessen: Ignorieren Sie die Nachrichten und blockieren Sie den Kontakt. Wenn Sie auf eine gefälschte Website umgeleitet werden, schließen Sie diese, löschen Sie den Browser-Cache und starten Sie Ihr Telefon neu.
So erkennen Sie Snapchat-Betrug auf einen Blick
Prägen Sie sich diese praktische Checkliste der Warnsignale ein, damit Sie rechtzeitig die Notbremse ziehen können.
- Nicht verifizierte Konten: Snapchat kennzeichnet offizielle Konten mit einem kleinen Emoji-Abzeichen. Wenn jemand vorgibt, eine Marke zu vertreten, aber dieses Abzeichen nicht hat, sollten Sie vorsichtig sein.
- Unerwartete Nachrichten: Werden Sie besonders misstrauisch, wenn Sie jemand aus heiterem Himmel kontaktiert oder übereifrig erscheint, vor allem wenn die Person nach Geld oder persönlichen Informationen fragt.
- Angebote, die zu schön sind, um wahr zu sein: Wenn es zu verlockend klingt, ist es wahrscheinlich nicht echt. Betrüger leben von falschen Versprechungen.
- Dringende Anfragen: Nachrichten, die Sie unter Zeitdruck setzen, sollen Sie zum überstürzten Handeln bewegen.
- Verdächtige Links: Werden Sie misstrauisch bei Links, die Sie auf unbekannte Webseiten weiterleiten.
- Sprachliche Fehler: Nachrichten voller Tippfehler, seltsamer Formulierungen oder in schlechtem Deutsch sind häufig ein Anzeichen dafür, dass ein Betrüger dahintersteckt.
Hören Sie im Zweifelsfall auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Ihnen etwas verdächtig erscheint, melden Sie das Konto und blockieren Sie es. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.
So schützen Sie sich und Ihre Familienangehörigen vor Snapchat-Betrug
Cybersicherheitsbedrohungen und Internetkriminalität treten in allen Formen auf, und wenn Sie online unterwegs sind, können Ihre Geräte, Daten und sogar Ihre Identität gefährdet sein. Soziale Medien, Webseiten, E-Mails … Betrüger sind überall zu finden. Haben Sie schon von WhatsApp-Betrug oder Vishing gehört? Egal ob Sie Snapchat oder andere Plattformen nutzen: Gute Online-Sicherheitsgewohnheiten sind immer angebracht.
- Tipp 1: Verwenden Sie sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung
Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihr Konto keine offene Tür ist und man nur ein einzelnes, schwaches und leicht zu erratendes Passwort wie den Namen Ihres Hamsters braucht, um hereinzuspazieren. Erstellen Sie stets ein starkes, einzigartiges Passwort für alle Ihre Online-Konten, um Kontoübernahmen vorzubeugen. Sichere Passwörter sind schwer zu erratende Kombinationen aus mindestens 12 Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Gedächtnis oder eine Haftnotiz: Speichern und verwalten Sie all Ihre Passwörter in einem Passwort-Manager wie dem Avira Password Manager (allein verfügbar oder als Teil von Avira Free Security).
Stellen Sie Ihrem einsamen Passwort einen Freund an die Seite, indem Sie die Zwei-Faktor- oder Multi-Faktor-Authentifizierung (2FA/MFA) einrichten. Dadurch wird die Snapchat-Anmeldung sicherer, weil dabei ein Einmal-Code per SMS oder E-Mail an Ihr Gerät gesendet wird. Noch sicherer ist die Verwendung einer Authentifizierungs-App für die Zwei-Faktor-/Multi-Faktor-Authentifizierung, um dem Risiko bei einem Diebstahl Ihres Mobilgeräts vorzubeugen.
- Tipp 2: Seien Sie wachsam, was Sie anklicken, und bleiben Sie stets misstrauisch
Klicken Sie nicht auf Links und QR-Codes in Nachrichten, auch wenn diese von Ihren Freunden gesendet wurden – ihr Konto könnte gehackt worden sein. Wenn Sie so etwas vermuten, fragen Sie direkt bei ihnen nach. Akzeptieren Sie niemals Freundschaftsanfragen von Unbekannten und fügen Sie keine fremden Personen zu Ihrer Freundesliste hinzu, selbst wenn diese Sie davon zu überzeugen versuchen, dass Sie sich kennen.
- Tipp 3: Achten Sie darauf, was Sie teilen und was andere sehen können
Geben Sie niemals Ihre Anmeldedaten weiter, auch wenn die Nachricht scheinbar von Snapchat stammt. Denken Sie daran, dass Snapchat Sie nie nach Ihrem Passwort oder Ihrem „My Eyes Only“-Code fragen wird! Überprüfen Sie auch Ihre Datenschutzeinstellungen auf Snapchat, um einzuschränken, wer Ihnen Snaps senden, Ihre Stories ansehen, Sie in „Quick Add“ sehen und Ihren Standort auf der Snap Map finden kann. Der Geistmodus ist sehr nützlich, da er Sie unsichtbar macht, sodass niemand sehen kann, wo Sie sich gerade befinden. Stellen Sie außerdem sicher, dass die mit Ihrem Konto verknüpfte E-Mail-Adresse und Telefonnummer aktuell sind, damit Sie Ihre Kontoinhaberschaft verifizieren können, wenn Sie den Zugriff auf Ihr Konto verlieren.
- Tipp 4: Nutzen Sie renommierten Virenschutz
Unabhängig von Ihrem Gerät und Betriebssystem ist Anti-Malware unerlässlich, um Ihre Geräte und Daten besser vor Online-Bedrohungen und Angriffen durch Cyberkriminelle zu schützen. Zuverlässige Antivirus-Software kann verschiedene Arten von Malware – von Viren und Adware bis hin zu Ransomware und Würmern – erkennen und blockieren, bevor diese Ihren Computer infizieren. Avira Free Security von dem deutschen Sicherheitsspezialisten Avira ist für Windows, macOS, Android und iOS verfügbar.
Was Sie tun können, wenn Sie Opfer von Snapchat-Betrug werden
Machen Sie sich keine allzu großen Vorwürfe. Cyberkriminelle können Meister der Täuschung sein. Jeder Fehler ist eine wertvolle Lektion, und Sie werden in Zukunft weniger wahrscheinlich auf Online-Tricks hereinfallen! Wenn Sie glauben, dass Ihr Snapchat-Konto möglicherweise gehackt wurde und jemand versucht, auf persönliche Daten zuzugreifen, müssen Sie schnell handeln.
- Melden Sie den Vorfall an Snapchat. Sie können dabei helfen, Ihr Konto zu sichern und die Situation zu untersuchen. Stellen Sie dem Support-Team eine sichere, alternative E-Mail-Adresse zur Verfügung, auf die Sie noch Zugriff haben. Denken Sie daran, Ihr Passwort an niemanden weiterzugeben – auch nicht an den Snapchat-Support.
- Legen Sie sofort ein neues Passwort fest und überprüfen Sie Ihr Gerät auf Schadsoftware. Verhindern Sie, dass der Betrüger erneut in Ihr Konto gelangt. Verwenden Sie idealerweise einen Passwort-Manager, um ein sicheres, zufälliges Passwort zu erstellen und zu speichern.
- Aktivieren Sie die Zwei-/Multi-Faktor-Authentifizierung. Wenn Ihr Konto wiederhergestellt wurde, verdoppeln Sie Ihre Sicherheit mit Zwei- oder Multi-Faktor-Authentifizierung, vorzugsweise über eine Authentifizierungs-App.
Wenn Sie Bedenken bezüglich bestimmter Inhalte oder eines Nutzers haben, können Sie einen einzelnen Snap oder eine Story melden, indem Sie lange darauf drücken und dann auf „Snap melden“ tippen. Sie können ein öffentliches Profil auf Snapchat auch melden, indem Sie es aufrufen, oben auf die drei Punkte und dann auf „Melden“ tippen. Wählen Sie den Grund für die Meldung aus und klicken Sie anschließend auf „Senden“. Weitere Informationen, einschließlich dazu, wie Sie eine Chat-Nachricht oder ein Konto melden können und was zu tun ist, wenn Sie keinen Zugriff mehr auf Ihr Konto haben, finden Sie im Snapchat Support.
Ist Snapchat sicher?
Sollten Sie Ihren Kindern die Nutzung von Snapchat erlauben? Wie jede Social-Media-Plattform ist die App bei sicherem Umgang kein Problem, aber bedenken Sie: Es gibt keine absolute Sicherheit. Die App bleibt ein beliebter Ort für Betrüger, sexuelle Belästigung, Cybermobbing und Pädophile, die es auf junge Menschen abgesehen haben. Die Benutzer müssen äußerst vorsichtig sowie reif genug sein, um mit schwierigen Situationen umzugehen und sich an die von uns bereits dargelegten Richtlinien zu halten. Sie fühlen sich möglicherweise unter Druck gesetzt, Inhalte zu teilen, um mit Trends Schritt zu halten oder andere zu beeindrucken. Und sie können jederzeit von Fremden mit unbekannten Absichten kontaktiert werden.
Hinzu kommt die Problematik der verschwindenden Inhalte. Das Alleinstellungsmerkmal von Snapchat ist, dass es die Fotos, die Sie an andere senden, nach einer festgelegten Zeit automatisch löscht. Auch wenn dies die Sicherheit der App erhöhen mag, bestehen andere Risiken. Es ist eine ideale Umgebung für Cybermobber, Betrüger und andere toxische Personen, da es schwieriger ist, sie zur Rechenschaft zu ziehen, wenn die „Beweise“ gelöscht wurden. Die flüchtige Natur der Website kann den Benutzern ein falsches Gefühl von Sicherheit und Selbstüberschätzung vermitteln. Selbst wenn Ihr Kind Ihnen verstörende Inhalte zeigen wöllte, könnten diese bereits verschwunden sein! Es gibt auch weitere Sicherheitsbedenken, einschließlich der Standortfreigabe und der Nachverfolgung durch Dritte.
Snapchat verfügt über eine Reihe von Maßnahmen, um eine sicherere Umgebung zu schaffen. Lesen Sie hierzu die Snapchat-Artikel zum Thema Sicherheit. Die Plattform verspricht Folgendes:
- Sie werden gewarnt, wenn jemand einen Screenshot von Ihrem Foto innerhalb der App macht.
- Sie werden über verdächtige Aktivitäten in Ihrem Konto benachrichtigt.
- URLs werden auf ihre Sicherheit geprüft.
- Benutzer können selbst festlegen, wer ihren Standort sehen kann, oder den „Geistmodus“ auswählen, um sich komplett unsichtbar zu machen.
- Eltern können mithilfe eines Tools für Erziehungsberechtigte namens Family Center sehen, mit wem ihr Kind interagiert.
- Es steht rund um die Uhr ein Team zur Verfügung, um bei Bedenken zu unterstützen und die Sicherheit der Benutzer zu gewährleisten.
- Über ein „Strike“-System entfernt Snapchat umgehend unangemessene Inhalte, die es erkennt oder auf die es aufmerksam gemacht wird. Wiederholungstäter werden ausgeschlossen.
Wenn Sie dennoch der Ansicht sind, dass die Risiken den Nutzen überwiegen, ist es vielleicht an der Zeit, Ihr Snapchat-Konto oder das eines Familienmitglieds zu löschen. Zuvor empfiehlt es sich, den CitizenSnap Report von Snapchat zu lesen, der regelmäßig Einblicke in die Werte der Plattform, ihre Funktionsweise und ihre Unterstützung bei der Vernetzung von Communities vermitteln möchte.
Fügen Sie zusätzliche Sicherheits- und Datenschutzebenen hinzu (und erhöhen Sie nebenbei die Geschwindigkeit)
Ein starker Online-Schutz besteht aus mehreren Schichten. Aus diesem Grund bietet Avira Free Security verschiedene Tools für mehr Privatsphäre, Sicherheit und Leistung in einer praktischen Lösung. Der integrierte Virenschutz schützt selbst vor der neuesten Malware, ein Passwort-Manager hilft bei der Speicherung, Verwaltung und Generierung starker, einzigartiger Passwörter für all Ihre Online-Konten, und ein Software-Updater sorgt dafür, dass Ihr System frei von Sicherheitslücken in veralteter Software bleibt. Sie möchten sich möglichst unsichtbar im Internet bewegen? Avira Phantom VPN kann Sie vor allen verbergen, die Sie online verfolgen wollen. Sie wünschen sich schnellere Systemstarts und mehr Speicherplatz? Ihre Geräte werden den zusätzlichen Kick zu schätzen wissen, den eine gründliche Systemreinigung mit den integrierten Leistungstools bewirken kann. Versionen von Avira Free Security sind für Windows, macOS, Android und iOS verfügbar.
Man darf nie vergessen, Apps wie Snapchat sind hervorragende Möglichkeiten zur Vernetzung, doch fundierte Informationen und der Einsatz vertrauenswürdiger Sicherheitstechnologie sind der Schlüssel zu einer sicheren Nutzung.
Snapchat ist eine eingetragene Marke von Snap, Inc.
Dieser Artikel ist auch verfügbar in: EnglischFranzösischItalienisch