Was bedeutet Filesharing?

Das Teilen von Dingen und Ressourcen war bereits in der Steinzeit üblich, schließlich konnten unsere frühen Vorfahren nur in der Gruppe überleben und teilten darum alle Aufgaben und Ressourcen miteinander. Viele tausend Jahre später ist das Sharing, zu Deutsch „teilen“, zu einem boomenden Wirtschaftsfaktor geworden: Miles, BlablaCar, Uber oder Airbnb sind nur einige Beispiele für Angebote, die unter dem Begriff Sharing Economy bekannt sind. Und natürlich teilen wir auch Dateien aller Art, ob im beruflichen oder privaten Kontext.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen Wissenswertes zu Funktion, Diensten, Methoden und Risiken des Filesharings, zu Deutsch „Dateien teilen“, erklären und geben Ihnen Tipps dazu, wie Sie Filesharing sicherer und legal nutzen können.

Was ist Filesharing?

Filesharing bedeutet sinngemäß „Dateifreigabe“ oder „gemeinsamer Dateizugriff“ und steht für das direkte Weitergeben von Dateien zwischen Benutzern des Internets unter Verwendung eines Filesharing-Netzwerks. Dabei befinden sich die Dateien entweder auf den Computern der einzelnen Teilnehmer oder auf Servern, auf die alle Teilnehmer zugreifen können.

Dafür sind in der Regel spezielle Filesharing-Programme erforderlich – auch Clients genannt – mit denen Sie über Ihren Computer beispielsweise auf das Unternehmens-Netzwerk zugreifen und Daten mit anderen austauschen können.

Napster und Co.

Das Filesharing, also das Teilen von Daten oder Dokumenten, ist nicht erst seit der Corona-Pandemie gängige Praxis, als viele Arbeitnehmer im Homeoffice für ihr Unternehmen tätig waren.

Vielmehr gab es das Filesharing im Sinne einer computergestützten Verbreitung von Informationen und kreativer Werke bereits 1999, als Napster, Inbegriff des Filesharings, den Austausch primär von Musik-Dateien über einen zentralen Server ermöglichte. Bereits wenige Monate nach dem Start dieses Angebots, das eine rasante Verbreitung unter Musikliebhabern fand, reichte die Recording Industry Association of America Klage gegen die Betreiber ein, was zur Schließung von Napster im Juli 2001 führte.

Nach Napster versuchten weitere Anbieter, etwa „Audiogalaxy“ oder „OpenNap-Netz“, ihr Glück, wurden jedoch ebenfalls von der Musikindustrie verklagt und mussten darum ihre Plattformen ebenso bald schließen.

Und obwohl einige serverbasierte Nachfolge-Netzwerke, wie „eDonkey2000“, „Gnutella“ und „Gnutella2“, sowie Protokolle wie „BitTorrent“, deutlich mehr Zugriffe aufwiesen, als Napster sie zu besten Zeiten hatte, sind sie seit Jahren auf dem Rückzug, da die Legalität der Server mehr als fragwürdig ist.

Parallel zu diesen serverbasierten Filesharing-Angeboten kamen auch reine so genannte Peer-to-Peer- oder P2P-Netzwerke zum Einsatz, die ohne einen zentralen Server funktionier(t)en und bei denen jeder Teilnehmer zugleich Client, Server, Nutzer und Anbieter sein konnte: Im Englischen steht Peer für „Ebenbürtiger“ oder „Gleichgestellter“, was die Technologie hinter dem Filesharing auf P2P-Basis ganz gut trifft.

Diese Form der Dezentralisierung von Netzwerken verbesserte die Ausfallsicherheit des Systems – und erschwerte das Ausfindigmachen eines rechtlich Verantwortlichen für den eventuell illegalen Datenverkehr. Auch hier reagierte die Musikindustrie 2003 und 2004 in verschiedenen Ländern mit massenhaften Klagen gegen individuelle Nutzer von Filesharing-Diensten, etwa die Nutzer von „Kazaa“.

Die Peer-to-Peer-Technologie kommt mittlerweile aufgrund der verbesserten Ausfallsicherheit auch fürs ganz legale Filesharing zum Einsatz, aber dazu später mehr.

Wie funktioniert Filesharing?

Sie können über die verschiedensten Wege Dateien mit anderen teilen, die gängigsten Funktionsweisen möchten wir Ihnen nun vorstellen.

Filesharing via E-Mail

Kleine Dokumente wie Textdateien, Bilder oder PDFs lassen sich einfach und recht sicher per E-Mail austauschen. Der Vorteil ist, dass Sie den Absender anhand der Adresse eindeutig identifizieren können.

Versenden Sie größere Dateien per E-Mail, sind Ihnen allerdings Grenzen gesetzt, denn die meisten E-Mail-Provider (etwa Gmail, GMX, Outlook oder Thunderbird) begrenzen das Datenvolumen für den Versand – datenintensive Videos, Fotos oder Präsentationen bleiben da gern einmal „hängen“. Einige Anbieter löschen ältere Nachrichten in Ihrem Postein- und Ausgang nach einer gewissen Zeit, wenn Sie lediglich ein kostenloses Konto eingerichtet haben.

Browserbasiertes Filesharing

Mit browserbasierten Filesharing-Lösungen wie beispielsweise WeTransfer, HiDrive Share oder Terashare können Sie Dateien mit bis zu zwei Gigabyte ziemlich komfortabel und kostenlos hochladen und senden dem Empfänger im Anschluss einfach den passenden Download-Link.

Vor einigen Jahren galt diese auch „Drag ’n Drop Filehosting“ genannte Methode nicht gerade als besonders sicher. Allerdings sind die Sicherheitsstandards inzwischen sehr gut optimiert worden.

Filesharing per Cloud-Speicher

Cloud-Speicher wie Dropbox, Box, Google Drive oder HiDrive Cloud Speicher sind als Lösung für die Speicherung und den Austausch von Dateien sehr beliebt, denn hier werden Datenschutz und Datensicherheit großgeschrieben. Maßnahmen wie Verschlüsselung, regelmäßige Backups und leistungsstarker Anti-Malware-Schutz gehören bei solchen Anbietern zum Standard.

Über Benutzerprofile und teilbare Links können Sie hier selbst bestimmen, wer Dateien in Ihre dort abgelegten Verzeichnisse hochladen und bearbeiten kann.

Filesharing mittels VPN

VPNs, also Virtual Private Networks, sind eine perfekte Basis, um auch im Home- oder Mobile Office auf private Netzwerke und/oder Unternehmensnetzwerke zuzugreifen. Und sie eignen sich prima für das sichere Filesharing, denn auf Dateien, die über ein VPN geteilt werden, können nur autorisierte Nutzer zugreifen.

Gerade Unternehmen, die vielfach mit sehr sensiblen Dokumenten arbeiten, setzen auf diese Form des Filesharings.

Ein VPN kann Ihre Online-Privatsphäre beim Filesharing verbessern

Mit einem VPN erhalten Sie Online-Privatsphäre, denn eine VPN-Verbindung verschlüsselt Ihren Datenverkehr im Internet und kann so den Zugriff auf Ihre Daten für Cyberkriminelle erschweren.

Wir empfehlen Ihnen, bei der Auswahl einer für Sie und Ihre Bedürfnisse geeigneten VPN-Lösung darauf zu achten, dass Sie einen seriösen Anbieter nutzen. Kostenpflichtige VPN-Angebote oder deren kostenlose Version, das sogenannte Freemium-VPN , sind aus unserer Sicht immer eine gute Wahl.

Verwenden Sie also ein solches Freemium-VPN, etwa Avira Phantom VPN, haben Sie die Möglichkeit, Ihren Datenverkehr und damit das Filesharing sicherer zu machen – bis zu einem Datenvolumen von 500 MB pro Monat.

Avira Phantom VPN bietet bereits mit der kostenlosen Version einen Online-Datenschutz, der den Dateiaustausch sicherer macht.

Ist Filesharing legal?

Filesharing ist ein Thema, mit dem sich viele Gerichte täglich beschäftigen müssen, meist wegen illegaler Downloads von Musik, Filmen oder Software, bei denen die Urheber- oder Lizenzrechte missachtet wurden. Viele der – insbesondere von der Unterhaltungsindustrie angestrebten – Prozesse – richten sich jedoch an die Anbieter.

Legales Filesharing

Nicht alle Formen des Filesharings sind illegal. Arbeiten Sie etwa gemeinsam mit KollegInnen oder GeschäftspartnerInnen an einer Datei und teilen diese, ist das natürlich in keiner Weise illegal. Und auch Ihre privaten Fotos, Videos oder Texte können Sie bedenkenlos teilen – Sie sind in diesem Falle schließlich der/die UrheberIn.

Das Mitschneiden von TV- oder Internetradio-Sendungen, die Sie mit Hilfe spezieller Software in einzelne Dateien aufteilen, ist ebenfalls legal – aber sobald Sie diese Dateien mit Ihren Freunden oder Familienangehörigen teilen, wird es illegal.

Wann ist Filesharing für Privatpersonen illegal?

In der analogen Welt tauschen viele von uns CDs, DVDs und Bücher im Freundes- und Familienkreis und möchten auch bei digitalen Medien nicht darauf verzichten. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie hierüber urheberrechtlich geschützte Werke streng genommen über den Privatgebrauch hinaus verbreiten und vervielfältigen. So kann Ihnen eine Abmahnung drohen, wenn Sie beispielsweise die Kopie einer Software weitergeben, für die Sie nur eine Nutzungslizenz erworben haben, selbst wenn diese nur für private Zwecke verwendet wird.

Nutzen Sie hingegen Filesharing-Angebote, die an eine Bezahlfunktion gekoppelt sind, etwa die Streaming-Dienste Netflix, Spotify, Amazon Prime oder andere, hängt es von den jeweiligen Konditionen ab, ob Sie möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen: Geben Sie Ihre Zugangsdaten für einen bezahlten Streaming-Dienst, beispielsweise bei Amazon Prime, an eine andere Person weiter, bewegen Sie sich streng genommen bereits sehr weit in der Grauzone.

Vielleicht haben Sie kürzlich über die Medien den Hinweis erhalten, dass Netflix seine Nutzungsbedingungen ändern wird? Nach einem Probelauf in einigen Ländern plant dieser Anbieter, das Account-Sharing zu unterbinden.

Welche Filesharing-Methoden gibt es?

Beim Filesharing werden teilweise große Datenmengen bewegt und damit diese Up- und Downloads reibungslos und schnell funktionieren, nutzen Filesharing-Anbieter verschiedene Techniken.

Zentralisierte Peer-to-Peer-Netzwerke

Diese Filesharing-Netzwerke nutzen einen zentralen Server, auf dem eine Übersicht der angebotenen Dateien hinterlegt ist. Vor dem Filesharing muss deshalb Kontakt mit dem Server aufgenommen werden, um einen passenden Nutzer zu suchen. Der eigentliche Austausch der Dateien erfolgt direkt zwischen den Nutzern. Ein Download bei Systemen mit Koordinationsserver ist unter anderem bei BitTorrent und eDonkey2000 möglich.

Dezentrale Peer-to-Peer-Netzwerke

Einige Filesharing-Netzwerke sind so konzipiert, dass ein zentraler Server zur Koordination unnötig ist. Bei einem solchen Filesharing-Programm werden die Aufgaben für die Verwaltung und Koordination von den Nutzern übernommen und Suchanfragen nach bestimmten Dateien solange weitergeleitet, bis sich ein passender Anbieter für den Download findet. Gnutella 0.4 und Freenet basieren beispielsweise auf dieser dezentralen Peer-to-Peer-Technologie.

Filesharing nach dem Client-Server-Prinzip

Das klassische Client-Server-Prinzip ist die einfachste Form des internetbasierten Filesharings, bei dem ein FTP-Server zum Einsatz kommt, auf dem Sie und weitere Personen Dateien gemeinsam speichern und bearbeiten können.

FTP steht für „File Transfer Protocol“, was übersetzt „Dateiübertragungsprotokoll“ bedeutet. Es handelt sich also um ein sogenanntes Protokoll, genauer gesagt um ein Kommunikationsprotokoll, das die Bedingungen regelt, unter denen Dateien zwischen mehreren Computern übertragen werden.

Sharehoster/Filehoster

So genannte Sharehoster, die man auch als One-Click-Hoster oder Filehoster bezeichnet, ermöglichen es Ihnen, Dateien hochzuladen und sie anderen Nutzern über einen individuellen Link zugänglich zu machen. Die Daten liegen dabei immer auf den Servern des jeweiligen Filesharing-Anbieters.

Welche Filesharing-Dienste gibt es?

Wir haben ja bei der Beschreibung der verschiedenen Funktionsweisen von Filesharing-Diensten einige Anbieter genannt. Die meisten sind sogenannte Freemium-Anbieter, die jeweils eine kostenlose „für den Hausgebrauch“, sowie eine mit Kosten verbundene Version bereitstellen.

Welche Gefahren lauern bei der Verwendung von Filesharing-Services?

Der Austausch von Dateien über das Internet ist sehr praktisch, allerdings sollten Sie die mit dem Filesharing verbundenen Gefahren kennen:

Ein Antiviren-Schutz kann die Nutzung von Filesharing-Angeboten sicherer machen

Natürlich wissen Sie längst, dass Sie bei der Nutzung von Dateien aus unbekannten Quellen besonders vorsichtig sein müssen. Und trotzdem kann es schnell einmal passieren, dass Sie in einem unbedachten Moment doch eine Datei mit versteckter Schadsoftware über ein Filesharing-Angebot herunterladen.

Beugen Sie dieser Gefahr vor und installieren Sie eine bewährte Virenschutzlösung – möglichst für alle Ihre Geräte. Denn dank der im Hintergrund laufenden Scans können bei der Nutzung solchem Antivirus Viren und andere Cyber-Bedrohungen einfacher erkannt werden.

Mit Avira Free Antivirus nutzen Sie beispielsweise eine ausgeklügelte Lösung, die mehrfach ausgezeichnet wurde, seit vielen Jahren am Markt bewährt ist und Ihnen helfen kann, einen möglichen Virenbefall auf Ihrem Computer besser zu erkennen.

Die Virenschutzlösung Avira Antivirus kann Sie dabei unterstützen, Ihren Online-Schutz zu verbessern.

Welche Alternativen gibt es zum Filesharing?

Sie haben in unserem Beitrag bereits einen Überblick über die gängigen Filesharing-Methoden erhalten und können bestimmt gut abschätzen, welche der Lösungen infrage kommen.

Für jede dieser Methoden, ob browserbasiert, über einen Cloud-Anbieter oder via E-Mail haben wir unterschiedliche Alternativen genannt.

Tipps: Was ist beim Filesharing zu beachten?

Sie haben viele Möglichkeiten für die gemeinsame Nutzung von Dateien, und die Auswahl der Anbieter hängt von Ihren individuellen Anwendungsanforderungen ab.

Filesharing ist grundsätzlich legal und viele Anbieter und Services nehmen es inzwischen mit der Datensicherheit und Ihrer Online-Privatsphäre ziemlich genau. Sobald Sie allerdings Inhalte aus anonymen Quellen herunterladen oder teilen, ohne dass die Urheberrechte geklärt sind, kann das schon ganz anders aussehen – Malware, Datenverlust oder rechtliche Konsequenzen inklusive.

Für einen möglichst sicheren Austausch von Dateien sollten Sie darum nur Dateien mit vertrauenswürdigen Personen und/oder Organisationen teilen.

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