Für Sie mag es zwar so aussehen, als ob alles, was Sie online tun, nur Ihnen und Ihrem Laptop bekannt ist und bleibt. Die beunruhigende Wahrheit ist jedoch, dass ganze Heerscharen unsichtbarer Augen Sie überwachen:Jeden Klick.Jeden Bildlauf.Jede Website.Und es hilft nicht, die Jalousien herunterzulassen.Aus der Sicht von Unternehmen sind Sie eine wertvolle Ressource und ein potenzieller Kunde, dessen Aktionen und Interessen sich manipulieren lassen, um damit Geld zu machen.Hier erfahren Sie, wie Internet-Tracking funktioniert und wie sich davor schützen können. Ein leicht umzusetzender erster Schritt zu einer besseren Sicherheit für Ihre Daten sind Browser, die verstärkten Datenschutz bieten, wie etwa Avira Secure Browser.
Willkommen in der schönen neuen Welt des Web-Tracking
Als George Orwell seinen berühmten Roman über einen dystopischen Überwachungsstaat schrieb, war er nicht weit von der Realität entfernt. Erinnern Sie sich an „1984“ mit seiner unerbittlichen Überwachung der Bürger durch Kameras der Regierung, die Zugang selbst zu intimsten Informationen im Alltagsleben verschafften? In der Gegenwart gewährt jeder, der ein internetfähiges Gerät nutzt, privaten Unternehmen recht ähnliche Macht. Und doch machen viele von uns sich dies nicht bewusst oder betrachten die Tatsache, dass sie beobachtet, für Profitzwecke ausgenutzt und manipuliert werden, als ein hinnehmbares und notwendiges Übel. Das Internet bombardiert und tagtäglich endlos mit Shopping, Banking, Surfen, Posten von Beiträgen, Senden von Nachtrichten, Video-Streaming… und die meisten unter uns können sich auch nicht einen Tag ohne es vorstellen.
Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass es sich um Ihre Daten handelt. Deshalb ist es nur vernünftig, Fragen zu stellen. Was wird abgegriffen? Warum und wie? Und was passiert letztendlich damit? Im Folgenden befassen wir uns eingehender mit dem Web-Tracking und geben Antworten hierauf. Außerdem erfahren Sie, wie Sie mithilfe der Tipps und Tools zum Verwischen Ihrer digitalen Spuren Ihre Privatsphäre zurückgewinnen können.
Was ist Website-Tracking oder Internet-Tracking? Ist es grundsätzlich etwas Schlechtes? Ein kurzer Überblick
Beim Navigieren im Internet und wenn wir mit Websites, Werbeanzeigen und anderen digitalen Inhalten interagieren, werden unsere Aktivitäten überwacht, und unsere Daten werden laufend gesammelt und weitergegeben. Dies nennt man „Web-Tracking“ (oder „Website-Tracking“). Es gibt viele weitere Bezeichnungen dafür, darunter Browser-Tracking, Internet-Tracking, digitales Tracking und Daten-Tracking. Es geschieht aus vielen Gründen, und in vielen Fällen geht es dabei um ein besseres Benutzererlebnis. Kurz gesagt: Web-Tracking hilft Firmen und Website-Betreibern dabei, ihre Besucher besser zu verstehen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Sie nutzen diese Informationen auch dazu, ihre Websites benutzerfreundlicher zu gestalten und beim Surfen ein personalisiertes Erlebnis zu bieten, etwa mit Werbeanzeigen, die auf Ihre Interessen abgestimmt sind. Viele von uns zucken beim Wort „Werbung“ instinktiv zurück. Aber seien Sie nicht zu hastig. Wenn Sie Netflix- oder Amazon-Fan sind, wissen Sie wahrscheinlich Vorschläge für Ihre nächsten Filme oder Produktkäufe zu schätzen!
So weit, so gut. Ihre Daten sind nicht notwendigerweise gefährdet, und Sie können im Allgemeinen schneller und produktiver surfen und sehen Werbung, die für Sie vielleicht nützlich ist. Aber wie sieht es mit Ihrem Recht auf Privatsphäre aus? Aus diesem Grund ist Internet-Tracking umstritten und ist immer wieder Anlass zu wichtigen Fragen über die Einwilligung der Benutzer und das Eigentum an Daten – und natürlich das Potenzial für Missbrauch. Es werden Anstrengungen unternommen, dies einzudämmen und den Benutzern größere Kontrolle zu ermöglichen. Gesetze zum Datenschutz, beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union, verlangen von Websites, Ihre Zustimmung einzuholen, bevor sie Tracking-Mechanismen implementieren.
Es ist wichtig, zu beachten, dass Sie selbst die wichtigste Rolle spielen, wenn es um den Schutz Ihrer Privatsphäre geht. Ein besseres Verständnis des Daten-Tracking, einschließlich der eingesetzten Methoden und der dahinter stehenden Gründe, gibt Ihnen mehr Kontrolle darüber, was Sie freigeben. Web-Tracking kann nützlich für Sie sein – aber es geht dabei nicht in erster Linie um Ihren Komfort und Ihre Zufriedenheit.
Wer verfolgt Sie online und warum?
Es passiert praktisch überall – in den Apps, die Sie verwenden, auf Ihren Lieblingsplattformen in den sozialen Medien, auf den von Ihnen besuchten Websites, auf Google, auch die Influencer, die Ihnen gefallen, tun es… Und das ist nicht alles.Ihre Daten gelangen auch zu Firmen, mit denen Sie nie etwas zu tun hatten und von denen Sie nie gehört haben.Das liegt daran, dass Datenbroker Informationen aus diversen Quellen sammeln, um ein detailliertes Profil von Ihnen zu erstellen, und diese Informationen dann weiterverkaufen.Datenbroking ist Big Business und Sie und Ihre Online-Gewohnheiten sind eine Goldgrube.Wussten Sie, dass manche Websites es Ihnen ermöglichen, die Daten einzusehen, die sie über Sie gespeichert haben? Hier zeigen wir, wie Sie Ihre Google-Daten herunterladen und sehen können, wie viel persönliche Informationen über Sie online offengelegt wurden!
Es geht nicht nur um Ihre persönlichen Daten. Für Firmen und Inhaltseigentümer ist das auch:
- Eine Umsatzquelle
Websites speichern ihre Daten nicht nur, sondern verkaufen sie zuweilen auch, üblicherweise an Werbefirmen, die Ihnen dann Werbung für relevante Produkte und Dienstleistungen anzeigen. Auf diese Weise werden Informationen über Sie und Ihr Online-Verhalten zu einer wichtigen Einnahmequelle für den Eigentümer der Website. Denken Sie an all die digitalen Inhalte, die Sie kostenlos genießen – ob Online-Zeitungen oder YouTube-Videos. Für Journalisten, Influencer, Videoproduzenten und andere sind Werbeeinnahmen (und die Benutzer, die die Anzeigen anschauen) unerlässlich, damit sie ihre Angebote weiterhin erstellen können. Sie müssen Ihr Portemonnaie nicht öffnen – Ihre Online-Daten reichen völlig! - Umsatzförderung im E-Commerce
E-Commerce-Websites existieren, um Ihnen so viel zu verkaufen wie nur möglich. Web-Tracking hilft ihnen dabei. Sie nehmen Ihre Gewohnheiten, Vorlieben oder Abneigungen und Ihren Shopping-Stil genauestens unter die Lupe. Haben Sie einen Artikel lange in Ihrem Einkaufswagen liegen lassen und dann aufgegeben oder haben Sie auf „Jetzt kaufen“ geklickt? Und wenn Sie die Website verlassen haben: Sind Sie später zurückgekommen? Vergleichen Sie normalerweise Preise und Beurteilungen, bevor Sie etwas kaufen? Haben Sie etwas zunächst ignoriert, aber später, nach einer Preissenkung, doch noch gekauft? Händler nutzen spezielle Plattformen zum Sammeln, Speichern und Verwalten dieser Daten und führen verschiedene Datenströme zu einer zentralen Übersicht zusammen, auf der sie ihre Vertriebs- Marketingstrategien aufbauen können.
E-Commerce-Firmen wird vorgeworfen, anhand dieser Daten Preise und Produktauswahl zu manipulieren (was sie entschieden von sich weisen). Wenn Sie beispielsweise mithilfe eines kostspieligen Geräts mit einer IP-Adresse in einer Region mit hohen Lebenshaltungskosten nach einem Laptop suchen, seien Sie auf der Hut! Ihnen werden möglicherweise nur Premium-Produkte angezeigt. Und wenn Sie für Ihren Sommerurlaub nach einem billigen Flug nach Mallorca suchen, verwenden Sie besser nicht diesen teuren Laptop. Und überlegen Sie erneut, ob es nicht besser wäre, Ihre IP-Adresse zu verbergen – sonst bezahlen Sie am Ende mehr für Ihr Ticket. - Gezielte Werbung
Wie oben schon kurz erwähnt: Die der Werbung mit Targeting zugrunde liegenden Daten bereitzustellen, hat oberste Priorität beim Website-Tracking.Wir alle haben schon die üblichen Meldungen wie „Wir verwenden Tracking-Cookies, um Ihre Erfahrung auf unserer Website zu verbessern“ gesehen. Und mit „Erfahrung“ ist nicht Ihre persönliche Zufriedenheit nach dem Surfen gemeint, sondern Werbung, die Sie zu sehen bekommen.Websites nutzen Cookies externer Anbieter, um Ihnen gezielt Werbung anzuzeigen, die Ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.Wenn Sie den Betreibern dieser gezielten Werbung (auch bezeichnet als relevante oder personalisierte Werbung) einen Strich durch Rechnung machen wollen, können Sie ohne viel Mühe Cookies von Drittanbietern blockieren. So löschen, verwalten und blockieren Sie Cookies in Chrome. - Website-Analysen und Messung der Business-Leistung
Unter Web-Analysen versteht man die Analyse des Verhaltens der Besucher einer Website. Dabei kommt Web-Tracking-Technologie zum Einsatz, um Besucherdaten zu erfassen und aufschlussreich zu ordnen. Daraus können Web-Administratoren dann praktisch umsetzbare Erkenntnisse dazu gewinnen, wo Benutzer ihre Zeit verbringen, was sie meiden, woher sie kommen und an welchen Produkten und Dienstleistungen sie besonderes Interesse zeigen (oder welche sie meiden). Die Web-Analyse hilft bei der Richtungsbestimmung für die Website-Inhaltsstrategien einer Firma und sogar bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen. Sie entscheiden sich vielleicht einfach für den Teddybär in blauer statt in grüner Hose. Aber das Geburtstagsgeschenk für Ihr Kind trägt zu einer zukünftigen Unternehmensentscheidung bei. - Testfall für die Gebrauchstauglichkeit von Websites
Benutzer werden eingeladen, eine neue App oder Website auszuprobieren und ihre Leistungsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit sowie ihre Stärken und Schwächen zu beurteilen. Das wird als „Usability-Test“ bezeichnet. Die Ergebnisse helfen Design- und Entwicklungsteams, ihre Arbeit zu optimieren und Probleme zu beseitigen, bevor das endgültige Produkt programmiert wird. Durch Web-Tracking-Technologie werden wir alle zu potenziellen Testern! Mit diesen Tools können Firmen das Besucherverhalten auf Websites remote testen und stapelweise Daten zu Benutzerverhalten und -vorlieben sammeln Zum Beispiel: Wie lange haben Sie gebraucht, um die benötigte Informationen zu finden, und auf welchem Pfad sind Sie dorthin gelangt?
Es liebt Cookies wie sonst nur das Krümelmonster: Website-Tracking
Websites finden immer neue Wege, uns zu beobachten; am weitesten verbreitet sind jedoch nach wie vor Cookies. Deshalb widmen wir ihnen hier einen ganzen Abschnitt. Internet-Cookies sind Textdateien, die keine Schokoladenstückchen, sondern kleine Mengen Daten, etwa Benutzername, Passwort und Benutzereinstellungen, enthalten. Mithilfe dieser Dateien wird Ihr Computer identifiziert, wenn Sie mit einem Netzwerk verbunden sind. Sobald Ihr Gerät online ist, erstellt der Server ein Cookie mit Ihrer eindeutigen Daten-Kennung (vergleichbar einer ID). Dieses Cookie wird zwischen Ihrem Gerät und Netzwerkserver ausgetauscht und wenn der Server Ihre ID liest, erkennt er Sie wieder und weiß, welche Informationen er Ihnen bereitstellen muss.
Ohne Cookies würde keine Website Sie wiedererkennen und Sie kämen online langsamer voran und hätten mehr Mühe. So müssen Sie sich beispielsweise nicht jedes Mal, nachdem Sie eine Website verlassen haben, neu anmelden. E-Commerce-Sites verwenden Cookies normalerweise dazu, die Artikel, die Sie zuvor angezeigt haben, zu tracken, damit sie Ihnen andere Produkte vorschlagen können, die Ihnen vielleicht gefallen. Aber es geht nicht nur ums Verkaufen oder die Benutzererfahrung. Auch Web-Entwickler profitieren, denn Ihr Computer fungiert gewissermaßen als „Keksdose“ für die Cookies. Cookies werden lokal auf Ihrem Gerät gespeichert. Dadurch wird Speicherplatz auf den Servern der Website freigegeben, was Speicher-, Verwaltungs- und Wartungskosten für den Server einspart.
Früher zirkulierten als „Magic Cookies“ bekannte Datenpakete. Diese wurden später für Webbrowser optimiert. Die heutigen Internet-Cookies sind speziell für Webbrowser entwickelte HTTP-Cookies zum Tracking und zum Sammeln von Analysedaten Was das Ganze noch verwirrender macht: Es gibt zwei Arten von HTTP-Cookies. Session-Cookies bleiben, wie ihr Name vermuten lässt, für eine einzelne Sitzung erhalten (das ist die Zeit zwischen dem Aufrufen und Schließen einer Website oder App). Die darin enthaltenen Informationen werden im RAM-Speicher abgelegt. Da RAM ein temporärer Speicher ist, wird sein Inhalt beim Ende der Session gelöscht. Deshalb werden sie auch als nicht persistente oder temporäre Cookies bezeichnet. Sie unterscheiden sich von anderen Cookies auch darin, dass sie normalerweise von Vorschriften zur Einwilligung ausgenommen sind, da sie als „unbedingt erforderliche Cookies“ für die Funktionsfähigkeit der Website unverzichtbar sind. Für eine praktische Demonstration von Session-Cookies genügt es, eine Online-Shopping-Site aufzurufen und einige Artikeln in den Einkaufswagen zu legen. Während Sie dort surfen, sorgen die Session-Cookies dafür, dass die Artikel im Einkaufswagen bleiben und dass Sie dort weitere Artikel hinzufügen können, bevor Sie sich anmelden. Sie sorgen außerdem dafür, dass die Website Ihre Auswahl und Ihre Voreinstellungen speichert – beispielsweise, ob Sie gern Nachrichten über Sport oder Politik lesen. Session-Cookies wissen genau Bescheid.
Außerdem gibt es persistente Cookies. Diese verbleiben naheliegenderweise auf dem Computer, bis sie ablaufen. Es gibt zwei Typen solcher haltbaren Cookies: Authentifizierungs-Cookies prüfen, ob ein Benutzer angemeldet ist und welche Details er dazu verwendet hat. Tracking-Cookies sind mit einem ausdauernden Polizeihund vergleichbar. Sie spüren alle Ihre Besuche derselben Website auf und überwachen, was Sie dort tun (etwa die von Ihnen angezeigten Seiten und Produkte). Mit der Zeit lässt sich daraus ein Profil anhand Ihres Internetverlaufs auf dieser Website zusammenstellen. Tracking-Cookies sind für ihre jeweilige Website spezifisch. Aus diesem Grund müssen Sie sie bei jedem Besuch „akzeptieren“ oder „ablehnen“.
Cookies und andere legitime Online-Tracking-Tools sind jedoch nicht mit Malware oder Stalkerware zu verwechseln.
Woher kommen Cookies? First-Party- und Third-Party-Cookies
Und schließlich lassen sich Internet-Cookies in zwei weitere Kategorien einordnen: First-Party- und Third-Party-Cookies. Dies ist davon abhängig, woher sie kommen. Ihre Funktion zu verstehen, ist unerlässlich, um Online-Werbung und den Schutz Ihrer Daten zu einem gewissen Grad unter Kontrolle zu bekommen.
„Gute“ Cookies: First-Party-Cookies werden von der Host-Domäne erstellt, d.h. von der Website, auf der Sie sich befinden. Sie gelten generell als sicher, sofern die Website selbst vertrauenswürdig ist und nicht durch ein kurz zuvor erfolgtes Datenleck oder einen Cyberangriff kompromittiert wurde. Diese Cookies führen alle die nützlichen Aufgaben aus, die wir oben beschrieben haben, etwa die Speicherung wichtiger Angaben, um Ihnen die Nutzung der Website zu erleichtern.
„Nicht so gute“ Cookies: Third-Party-Cookies werden von anderen Websites erstellt als der, auf der Sie gerade surfen – meistens weil sie mit den Werbeanzeigen verknüpft sind, die Sie auf der jeweiligen Seite sehen. Sie könnten arglos eine Website besuchen, ohne zu bemerken, dass einige seltsame Gäste dabei sind: Third-Party-Cookies, die Ihr Verhalten auf dieser Website und anderen Websites, die Sie zukünftig besuchen werden, beobachten. Sie wissen nie, wie viele unsichtbare Augen Sie beobachten, welche Daten sie erfassen oder was sie damit anfangen. Tracking dieser Art ist bei Werbetreibenden höchst beliebt. Third-Party-Cookies sind zwar nicht an sich schädlich, aber Benutzer haben zu Recht Bedenken bezüglich ihrer Privatsphäre und stellen die Notwendigkeit solcher Cookies infrage. Schließlich sind sie nicht nötig, damit Websites funktionieren.
Welche anderen gängigen Web-Tracking-Tools gibt es?
Werbetreibende und Benutzererfahrungs-Entwickler lieben zwar Cookies. Es gibt jedoch auch viele weitere häufig verwendete Methoden zum Daten-Tracking auf Websites – und es werden immer mehr.
Zählpixel, auch als Pixel-Tags, Web-Bugs und transparente GIFs bekannt:Dies sind winzige transparente Bilder (normalerweise nur ein Pixel groß), die in Webseiten und E-Mails eingebettet werden.Wenn ein Benutzer die betreffende Seite oder E-Mail öffnet, verfolgt das Zählpixel unauffällig seine Bewegungen online und erfasst seine IP-Adresse und den verwendeten Browsertyp.Das berühmteste Zählpixel ist vielleicht das Facebook-Pixel.Wenn dieses winzige Codeelement in eine Website eingefügt wird, versorgt es deren Eigentümer mit großen Datenmengen zur Verwendung in gezielten Werbekampagnen auf Facebook.Firmen, die Zählpixel verwenden, müssen im Idealfall deutlich zu erkennen geben, dass sie dies tun und welche Informationen sie erfassen.
IP-Adressen-Überwachung nutzt IP-Adressen, die eindeutigen Kennungen, die jedem Gerät zugewiesen werden, wenn es sich mit dem Internet oder einem lokalen Netzwerk verbindet. Websites können mithilfe dieser Informationen verfolgen, wo sich der Besucher befindet, und dementsprechend den Internetdatenverkehr analysieren und personalisierte Inhalte bereitstellen. Wenn beispielsweise Amazon „sieht“, dass Sie sich in Deutschland befinden, zeigt es Ihnen keine Produkte von seiner US-amerikanischen Website an. Lesen Sie hier Informationen den Typen von IP-Adressen und was sie über Sie aussagen können.
JavaScript-Code und Tracking-Skripte erfassen Informationen über die Aktionen von Benutzern, etwa Seitenaufrufe und Klicks. Analysedienste wie Google Analytics versorgen mithilfe dieser Skripte Website-Eigentümer mit detaillierten Erkenntnissen zu Bewegungen und Verhalten ihrer Kunden. Dies kann es Websites erleichtern, ihren ROI für Marketing zu verbessern.
Das Geräte-Fingerprinting sammelt Informationen über ein Gerät, darunter seine Hardware- und Softwarekonfiguration und den verwendeten Browser. Mithilfe dieser Daten wird ein eindeutiger „Fingerabdruck“ dieses Computers erstellen, sodass er getrackt werden kann, während der Benutzer surft.
Browser-Fingerprinting: Dies ist dem Geräte-Fingerprinting ähnlich, allerdings werden Informationen über die Browser-Konfiguration des Benutzers gesammelt, darunter Browser-Erweiterungen, installierte Schriften und andere Einstellungen.Das Ergebnis ist unverwechselbarer, eindeutig zu identifizierender „Fingerabdruck“ dieses Browsers.Wenn es Sie interessiert, was Sie über sich selbst preisgeben, wenn Sie eine Website besuchen, lesen Sie dieses Blog zum Thema Browser-Fingerprinting.
Session-Replay Scripts zeichnen Ihre Aktivitäten auf, während Sie auf einer Website surfen, darunter jeden Klick, jeden Bildlauf und jede plötzliche Richtungsänderung. Also Vorsicht, worauf Sie mit der Maus zeigen – es beobachtet Sie! Dies ist nützlich für Designer, die die Benutzererfahrung verbessern wollen. Verlieren Website-Besucher beispielsweise die Orientierung und klicken sie dann frustriert wahllos herum?
Tools zum Maus-Tracking oder Cursor-Tracking sind den oben genannten sehr ähnlich; sie zeichnen Mausbewegungen auf, um die Navigation des Benutzers auf einer Website zu analysieren.
Favicons sind gewissermaßen Super-Cookies. Sie funktionieren wie Cookies, sind jedoch hartnäckiger und damit schwieriger abzulehnen oder zu entfernen.
Social-Media-Widgets sind kleine Programme, die in Plattformen und Blogs in den sozialen Medien integriert sind und Benutzern die Interaktion mit anderen Benutzern und das Teilen von Inhalten zu ermöglichen. Wenn Sie jemals auf Facebook auf „Gefällt mir“ geklickt haben, haben Sie dieses Widget ausgelöst. Diese Codes können beispielsweise verfolgen, wie viele Benutzer ein Post besuchen und wie oft dieses geteilt wird.
Klickraten messen, wie oft ein Online-Benutzer digitale Inhalte besucht, für die ihm Werbung angezeigt oder auf die er anderweitig aufmerksam gemacht wird. Dies gibt denen, die im Bereich Marketing und Werbung tätig sind, wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung ihrer Content-Strategien.
Jede Mausbewegung und jeder Datenkrümel… Sie haben es oben gesehen: Online-Tracking ist unerbittlich, raffiniert und schwer zu erkennen.Und es ist ein echtes Haifischbecken, in dem der Schutz Ihrer Daten gefährdet ist. Tools wie Avira Secure Browser können Ihnen helfen. Diese kostenlose Google Chrome-Erweiterung umfasst Tracking-Schutz und einen privaten Modus, sodass Ihr Browser-Verlauf, Ihre Cookies und Ihre Website-Daten besser vor neugierigen Blicken geschützt sind.
Wie sieht die rechtliche Seite de Web-Tracking aus?
Ist es legal… oder nicht? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Typ des Tracking, ob der Benutzer gut informiert ist und sein Einverständnis gegeben hat, sowie der Jurisdiktion des Website-Eigentümers. Die Vorschriften für Online-Privatsphäre Datenschutz sind in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich, was zur Verwirrung beiträgt.
In der Europäischen Union reguliert die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Verarbeitung persönlicher Daten.Gemäß dieser Gesetzgebung müssen Websites die ausdrückliche Einverständniserklärung von Benutzern einholen, bevor sie persönliche Informationen sammeln und verarbeiten.Die Benutzer haben das Recht, zu wissen, welche Daten zu welchem Zweck erfasst werden.Sehr wichtig: Sie können dies ablehnen. Darüber hinaus bestimmt die ePrivacy-Richtlinie die Vertraulichkeit der Kommunikation sowie die Regeln zu Tracking und Überwachung.
Ähnliche Schutzbestimmungen für Benutzer bestehen auch andernorts. Auf der anderen Seite des Atlantiks, in den Vereinigten Staaten, gewährt der California Consumer Privacy Act (CCPA) den Einwohnern von Kalifornien gewisse Rechte bezüglich ihrer persönlichen Informationen. Unternehmen, die diesen Gesetzen unterliegen, müssen Benutzer über die Art der persönlichen Informationen und deren vorgesehene Verwendung informieren. In Kanada regelt der Personal Information Protection and Electronic Documents Act (PIPEDA) die Erfassung und Nutzung persönlicher Informationen.
Manche Regeln gelten nur für bestimmte Branchen. So könnten beispielsweise für Websites im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen zusätzliche Vorschriften für die Privatsphäre gelten, um vertrauliche medizinische Daten und Patientendetails zu schützen.
Denken Sie daran, immer die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinien einer Website zu prüfen. Dort wird angegeben, wie Benutzerdaten erfasst und verwendet werden. Diese sollten stets offen beschrieben werden und Ihnen die Möglichkeit geben, bestimmte Cookies und andere Tools zum Sammeln von Daten abzulehnen. Seien Sie jedoch vorsichtig: Manchmal wird Ihre Einwilligung als selbstverständlich vorausgesetzt, sobald Sie die Website nutzen!
Unternehmen und Website-Betreiber müssen die jeweils zutreffenden Gesetze und Vorschriften zum Datenschutz einhalten.Ist dies nicht der Fall, könnten ihnen rechtliche Konsequenzen drohen, darunter Bußgelder und andere Strafen.Auch Sie als Benutzer haben die Möglichkeit, sie zur Rechenschaft zu ziehen.Informieren Sie sich über Ihre Rechte und verlangen Sie Klarheit, wenn es um Datenschutz geht.Wenn Sie mit Ihren Optionen nicht zufrieden sind, shoppen oder surfen Sie anderswo – und gehen Sie vorsichtiger vor im Wissen, dass mehr Daten über Sie erfasst werden, als Sie denken.In Pop-ups wird Ihnen zwar ständig hoch und heilig versichert: „Ihre Privatsphäre ist uns wichtig“. Aber die Wahrheit ist, dass außer Ihnen selbst vermutlich niemandem daran gelegen ist. Wenn Sie mehr über aktuelle Trends beim Datenschutz und mögliche Strategien für mehr Sicherheit in der digitalen Zukunft wissen möchten, ist dieser Artikel des Europäischen Datenschutzbeauftragten für Sie unverzichtbar.
Ist Web-Tracking Grund zur Sorge?
Mit dem Aufstieg der Mobilgeräte und sozialen Netzwerke haben auch die Möglichkeiten zum Tracking und Sammeln von Daten zuvor unvorstellbare Ausmaße erreicht. Insbesondere Third-Party-Cookies können heimlich Daten abgreifen und an Unbekannte weiterleiten, deren Absichten nicht bekannt sind. Wenn sie Cyberkriminellen in die Hände fallen (z. B. über solche problematischen Third-Party-Cookies oder durch Hacken einer Datenbroker-Site), könnten diese Ihnen Pop-ups schicken, die Malware enthalten. Es ist immer hilfreich zu bedenken, dass es nichts umsonst gibt. Uns wird täglich ein verlockendes Angebot an kostenlosen Shopping-, Streaming- und Social-Media-Apps vorgesetzt… Aber wir zahlen den Preis mit unseren Daten.
Erinnern Sie sich noch an den Cambridge-Analytica-Skandal? Millionen Profile von Facebook-Benutzern wurden abgegriffen und den Benutzern wurden gezielt Informationen gezeigt, die mutmaßlich zum Erfolg von Wahlkampagnen beigetragen haben.Es geht niemals „nur“ darum, dass Daten gesammelt werden.Wissen ist Macht und kann mehr als nur unsere Kaufentscheidungen manipulieren.
So stoppen Sie Online-Tracking: Top-10-Tipps
Hier zeigen wir, wie Sie eine Art Online-Phantom werden können, das keine (oder zumindest weniger) Spuren hinterlässt.
- Verwenden Sie einen Browser mit Tracking-Schutz.
Viele solche Browser, etwa Avira Secure Browser, sind kostenlos und helfen dabei, Tracker zu blockieren. Dies gibt Ihnen mehr Kontrolle darüber, wer wieviel über Ihr Surfverhalten und Ihren Suchverlauf erfährt.Darüber hinaus hilft der integrierte Web-Schutz von Avira hilft außerdem, gefährliche URLs zu blockieren, und der Privatsphäre-Schutz hält Fingerprinting-Technologie fern, damit Ihre Online-Aktivitäten weniger leicht zu profilieren sind. - Verwenden Sie eine private Suchmaschine.
Es ist kein Geheimnis, dass die beliebtesten Suchmaschinen in großem Maßstab Daten über Sie sammeln. Wenn Sie die Standortbestimmung und gefilterte Inhalte loswerden möchten, wählen Sie eine private Suchmaschine. Beliebt sind DuckDuckGo und die Start-Seite. - Verwenden Sie ein VPN.
Ein virtuelles privates Netzwerk kann die in Ihrem Webbrowser ein- und ausgehenden Daten verschlüsseln sowie Ihren Standort und Ihre IP-Adresse verschleiern.Ein kostenloses VPN für PCs wie zum Beispiel Avira Phantom VPN verhilft Ihnen zu mehr Anonymität online; denken Sie jedoch daran, VPNs generell Cookies und andere Tracker nicht blockieren können. - Verwenden Sie einen Passwort-Manager.
Löschen Sie Ihre gespeicherten Passwörter und entscheiden Sie sich für einen Passwort-Manager, anstatt die Passwörter im Browser speichern zu lassen.Avira Password Manager generiert eindeutige, schwer zu knackende Passwörter, hilft dabei, sie sicher zu speichern, und synchronisiert sie auf mehreren Geräten.Starke Passwörter sind die vorderste Verteidigungslinie für alle, die es ernst meinen mit ihrer Privatsphäre. - Löschen Sie regelmäßig Ihre Cookies und Ihren Suchverlauf.
Das Löschen von Cookies und des Suchverlaufs sollte Bestandteil Ihrer Internet-Routine sein.Dadurch läuft Ihr Browser flüssiger, und andere können nicht sehen, was Sie online tun.Dies sind jedoch nur vorläufige Lösungen!Sobald Sie online gehen, sammeln sich Cookies an. - Passen Sie Ihre Browsereinstellungen an.
Die beliebtesten Browser bieten grundlegende Schutzfunktionen gegen Web-Tracking. Beispielsweise blockieren Firefox und Safari Third-Party-Cookies standardmäßig. Auch in Chrome können Sie Cookies durch geeignete Einstellungen blockieren. Es ist möglich, über Ihre Browsereinstellungen eine „Nicht tracken“-Anfrage an die von Ihnen besuchten Websites senden zu lassen; die meisten Websites ignorieren diese jedoch einfach. - Besuchen Sie ausschließlich gesicherte Websites und seien Sie super-vorsichtig in öffentlichen WLANs.
Besuchen Sie grundsätzlich nur vertrauenswürdige Websites, deren URL mit „HTTPS“ beginnt. Dies bedeutet, dass sie verschlüsselt sind und daher höhere Sicherheit bieten. Besondere Vorsicht ist in öffentlichen WLANs geboten: Diese sind möglicherweise ungesichert und leichter angreifbar. - Verwenden Sie keine bestehenden Anmeldedaten, wenn Sie neue Konten erstellen.
Es mag zwar bequem sein, beim Erstellen eines neuen Kontos Ihr bestehendes Facebook- oder Google-Login zu verwenden; Sie bringen dadurch jedoch Ihre persönlichen Daten in Gefahr. Sie geben dieser Website Zugriff auf einen Teil Ihrer persönlichen Daten. Auch wenn es lästig ist: Verwenden Sie stets einen neuen Login Namen und ein neues Passwort für jedes Online-Konto. Manche Leute erstellen sogar für jede Dienstleistung, die sie nutzen, eine eigene E-Mail-Adresse! - Erstellen Sie mehrere Browserprofile.
Die meisten der wichtigsten Browser, etwa Firefox und Chrome, unterstützen die Verwendung mehrerer Profile. Dies kann zum Schutz Ihrer Privatsphäre beitragen. Dadurch werden Ihre Cookies, Plug-ins, Ihr Suchverlauf und mehr nicht zentral am selben Ort gespeichert, und es ist schwieriger, ein Profil von Ihnen zusammenzustellen. Sie können einen Schritt weiter gehen und mehrere Webbrowser verwenden, um Ihre Aktivitäten zu trennen und dadurch die Menge an Informationen einzuschränken, die ein und dieselbe Firma über Sie sammeln kann. Und nicht zuletzt: Halten Sie Ihre Browser (und alle Ihre Apps) auf dem neuesten Stand! Veraltete Software kann Hackern zum Opfer fallen, die alte Sicherheits-Updates ausnutzen. - Verwenden Sie anstellen von Mobil-Apps einen Webbrowser.
Wussten Sie, dass Mobil-Apps normalerweise auf mehr Daten zugreifen und mehr davon sammeln als Browser? Wenn Sie unbedingt ein Facebook-Update posten müssen, warten Sie, bis Sie einen Desktop-PC oder einen Laptop vor sich haben, anstatt Ihr Smartphone zu zücken. Schauen Sie sich außerdem genauer an, was auf Ihrem Smartphone installiert ist, und löschen Sie Apps, die Sie nicht kennen oder nicht verwenden.
Web-Tracking ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, aber es hat seine Schattenseiten. Ihr digitales Leben muss kein offenes Buch sein! Sie können Ihre Privatsphäre verteidigen und invasive Internet-Tracker ablehnen – es kostet nur ein wenig Mühe und Sie brauchen einige zusätzliche Tools.
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