WhatsApp zählt gemeinsam mit TikTok zu den beliebtesten Apps auf der Welt. Kaum eine andere App ist weiter verbreitet. Täglich schreiben sich Milliarden von Smartphone-Nutzern Nachrichten über WhatsApp. Selbst auf Computern wird der Messenger immer häufiger installiert. Aufgrund der großen Verbreitung ist die App ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle. Erfahren Sie, welche Dimensionen WhatsApp-Betrug annimmt und was Sie dabei beachten sollten. Lesen Sie auch, wie Avira Free Security Sie besser vor potenziellen Bedrohungen aus dem Internet schützt.
Was ist WhatsApp-Betrug?
Bei WhatsApp-Betrug handelt es sich um eine gezielte Betrugsmasche von Dritten über die Messaging-Plattform WhatsApp. Viele Nutzer haben großes Vertrauen in die App, was sie für Phishing-Angriffe besonders attraktiv macht. Mit mehr als zwei Milliarden aktiven Nutzern im Monat erreichen Cyberkriminelle mit wenig Aufwand sehr viele Menschen. Immerhin ist WhatsApp für viele Menschen der wichtigste Kommunikationskanal.
Besonders spannend für Betrüger: Die Kontaktaufnahme erfolgt einfach über eine Handynummer. Diese können sie auf verschiedene Weise erlangen – etwa durch den Kauf von Datenpaketen auf dem Schwarzmarkt, die durch Datenleaks entstanden sind, durch zufällige Generierung von Telefonnummern oder durch das Sammeln und Weitergeben von Kontakten durch Dritte. WhatsApp-Nachrichten werden direkt zugestellt. Die Empfänger werden allerdings darüber informiert, dass es sich um eine unbekannte Nummer handelt. Obwohl die meisten WhatsApp-Nutzer unseriöse Nachrichten oft erkennen, fallen immer noch viele andere darauf herein.
Cyberkriminelle nutzen WhatsApp-Betrug mit der Absicht, sensible und personenbezogene Informationen zu erlangen. Die möglichen Folgen: Identitätsdiebstahl oder die Anmeldung in Benutzerkonten, beispielsweise bei Geldkonten und Versicherungen. Ein weiteres Ziel ist die Installation von Malware. Hierbei handelt es sich um schädliche Software, die sich selbstständig auf dem Computer oder Smartphone der Opfer installiert, um an Informationen zu gelangen oder das System zu manipulieren.
Was sind häufige WhatsApp-Betrugsmaschen?
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Cyberkriminelle ihre potenziellen Opfer täuschen und ihnen schaden wollen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die verbreitetsten Maschen, mit denen die Täter ihren WhatsApp-Betrug versuchen umzusetzen.
Phishing
Phishing zählt zu den häufigsten Betrugsmaschen unserer Zeit. Während traditionell eine Vielzahl an schädlichen Nachrichten via SMS und vor allem E-Mail verschickt werden, hat sich mit WhatsApp ein neuer, attraktiver Kommunikationskanal etabliert. Cyberkriminelle geben sich dabei als echte Person oder Unternehmen aus und senden gefälschte Nachrichten.
Diese Nachrichten enthalten fast immer einen dringenden Aufruf, schnell zu handeln. Ziel ist es, dass der Empfänger auf einen Link zu einer schädlichen Internetseite klickt. Alternativ kann auch ein Dateianhang dazu führen, dass Schadsoftware auf dem Smartphone oder PC des Opfers installiert wird.
Identitätsdiebstahl
Betrüger nehmen auf WhatsApp häufig eine falsche Identität an. Über Social Engineering und Catfishing geben sich Cyberkriminelle als eine dem Opfer vertraute Person aus. Meistens handelt es sich hierbei um das Kind, die (Groß-)Eltern oder beste Freunde. Es wird vorgegeben, dass man ab sofort unter einer neuen Nummer erreichbar sei. Durch eine Rückmeldung erhalten die Täter eine wertvolle Bestätigung, dass die Nummer der Opfer echt ist.
Dadurch erkennen die Täter, dass das Opfer anfällig für solche Betrugsmaschen ist. Nicht selten greifen die Betrüger bei dieser Form des WhatApp-Betrugs auf persönliche Informationen und Fotos aus den sozialen Medien zurück. Ziel ist es, an echte Telefonnummern zu kommen, Geld zu erschleichen („Mama, ich brauche dringend Geld“) sowie an sensible Daten zu gelangen.
Fake-Gewinnspiele
Bei gefälschten Gewinnspielen handelt es sich um eine vergleichsweise simple Form von WhatsApp-Betrug. Die Information, dass das potenzielle Opfer bei einem Gewinnspiel gewonnen hat, wird in dieser Form ohne persönlichen Bezug unzählige Male versendet. So erreichen Cyberkriminelle mit wenig Aufwand viele Menschen. Der Anreiz, Geld oder Sachpreise zu bekommen, verlockt Menschen immer wieder dazu, persönliche Informationen zu teilen. Hierzu zählen vor allem der Name, die eigene Adresse und Ihre Kontodaten.
Auch Links zu Webseiten, auf denen die Opfer ihre Bankdaten hinterlegen, kommen häufig vor. Über diese Webseiten erhalten die Täter dann die sensiblen Daten der Opfer. Alternativ wird schädliche Software heruntergeladen.
Fake-Jobangebote
Neben gefälschten Gewinnspielen gibt es auch gefälschte Jobangebote. Die ahnungslosen Opfer werden durch hohe Gehälter, flexible Arbeitszeiten und Remote Work motiviert, auf das Angebot zu reagieren. Auch bei dieser WhatsApp-Betrugsmasche sollen persönliche Informationen preisgegeben werden: von den Bankdaten für finanziellen Betrug bis zu den personenbezogenen Daten für Identitätsdiebstahl. Nicht selten fragen die Betrüger sogar nach der Sozialversicherungsnummer oder der Kopie des Personalausweises.
Fake-Tech-Support
Eine weitere beliebte Betrugsmasche ist der gefälschte technische Support. Hierbei geben sich Kriminelle als Mitarbeiter von Unternehmen wie Microsoft und Co aus. Aufhänger der Nachrichten sind angebliche Probleme, die auf den Geräten der Opfer vorhanden sind. Der vermeintliche Support drängt das Opfer, schnell zu handeln, um die angebliche Bedrohung abzuwenden. Hierbei erhält er entweder direkten Zugang auf das Gerät oder Zugangsdaten zu Benutzerkonten.
Rufweiterleitungs-Betrug
Bei dem Rufweiterleitungs-Betrug geben sich Cyberkriminelle erneut als eine vertraute Person oder legitime Instanz aus. Das Opfer wird darum gebeten, eine einfache Rufnummerweiterleitung einzurichten. Beispiel: „Wir haben ein Problem mit Ihrem WhatsApp-Konto festgestellt. „Bitte geben Sie folgenden Code ein, damit wir Ihnen weiterhelfen können.“ Der besagte Code besteht dann aus der Tastenkombination für eine Rufweiterleitung sowie der Rufnummer der Betrüger.
Ziel ist es, durch die Weiterleitung Anrufe und Codes, die eigentlich für das Opfer bestimmt sind, gezielt an die Täter weiterzuleiten. Auf diese Weise können sie beispielsweise Authentifizierungscodes via SMS abfangen.
WhatsApp Gold-Betrug
Hierbei handelt es sich um eine betrügerische Nachricht mit dem Angebot, die besondere Version „WhatsApp Gold“ bzw. „WhatsApp Elegant Gold“ zu bekommen. Diese Version verspricht exklusive Funktionen, wie beispielsweise neue Emojis, eine erhöhte Sicherheit sowie bessere Qualität bei Videoanrufen.
Die Nachricht erweckt den Eindruck, dass es sich um ein sehr exklusives und einzigartiges Angebot handelt. Tatsächlich gibt es diese Version von WhatsApp nicht und ein Download installiert schädliche Malware auf den Geräten der Opfer.
Tipps zum Schutz vor WhatsApp-Betrug
Um sich vor WhatsApp-Betrug zu schützen, gelten grundsätzlich die gleichen Regeln wie bei allen anderen Betrugsmaschen. Dazu gehören vor allem:
- Gesunde Skepsis: Neue Chatverläufe, die Sie nicht erwarten, sind immer ein Warnsignal.
- Nummern blockieren: Sie werden bei WhatsApp kontaktiert und haben das Gefühl, dass es sich dabei um Betrug handelt? Interagieren Sie auf keinen Fall und blocken Sie die Nummer sofort.
- Behutsam mit Daten umgehen: Schicken Sie niemals sensible Daten wie Bankinformationen, Passwörter, Ausweiskopien oder persönliche Dokumente über WhatsApp an Fremde oder neue Nummern – auch nicht, wenn diese sich als vertraute Personen ausgeben.
- Links ignorieren: Klicken Sie keine Links an, die Sie nicht erwarten oder die unseriös aussehen.
- Selbst Kontakt aufnehmen: Wenn Sie von einer Ihnen bekannten Person oder einem Unternehmen kontaktiert werden, sollten Sie die Gegenseitige direkt selbst kontaktieren und verifizieren, ob die Nachricht legitim ist.
Was sind Anzeichen für WhatsApp-Betrug?
Betrugsmaschen sind ein sehr weit verbreitetes, internationales Problem. Wenn Sie die wichtigsten Anzeichen kennen, können Sie sich gut schützen. Zu den typischen Anzeichen gehören:
- Unbekannte Nummer: Sie werden von einer Nummer kontaktiert, die Sie nicht abgespeichert haben und auch nicht kennen.
- Dringlichkeit: Die Nachricht der unbekannten Nummer versucht Sie zu einem schnellen Handeln zu drängen.
- Rechtschreibung: Nachrichten mit zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehlern können auf Betrug hinweisen.
- Zu gut, um wahr zu sein: Wenn Ihnen große Gewinne und beeindruckende Jobs angeboten werden, sollten Sie skeptisch sein. Vor allem, wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen und sich auch nicht beworben haben.
- Persönliche Daten: Die unbekannte Nummer fragt sehr schnell nach Ihren persönlichen Daten.
- Links: Erste Nachrichten von unbekannten Nummern, die direkt einen Link zu einer Seite vorweisen, sind extrem skeptisch zu bewerten.
Lassen Sie sich zudem nicht von Namen und Logos bekannter Firmen täuschen. Bei WhatsApp können sich Cyberkriminelle vergleichsweise einfach als seriöse Quellen tarnen.
Was kann man tun, wenn man auf WhatsApp betrogen wurde?
Wurden Sie Opfer von WhatsApp-Betrug? Dann ergreifen Sie umgehend folgende Schritte:
- Betrüger blockieren: Verhindern Sie weiteren Kontakt und noch mehr Schaden an Ihrem Gerät oder Ihrer Person.
- Sicherheit erhöhen: Ändern Sie sämtliche Passwörter und richten Sie – falls nicht vorhanden – eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein.
- Polizei kontaktieren: Erstatten Sie unverzüglich Anzeige und geben Sie so viele Informationen wie möglich mit. Dazu zählen sämtliche Chatverläufe, Screenshots und ggf. Anrufdaten.
- WhatsApp-Support informieren: Informieren Sie über die Funktion „Kontakt melden“ unverzüglich WhatsApp über betrügerische Aktivitäten, sodass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.
- Sämtliche Konten überprüfen: Schauen Sie nach, ob Geld entwendet wurde und informieren Sie entsprechend alle betroffenen Banken.
- Familie und Freundeskreis informieren: Gehen Sie in den Austausch mit Freunden und Familie. Auf diese Weise sorgen Sie für Aufmerksamkeit und Achtsamkeit bei weiteren potenziellen Opfern.
- Daraus lernen: Setzen Sie sich mit Ihrem Fall auseinander und seien Sie in Zukunft vorsichtiger, wenn unbekannte WhatsApp-Kontakte Ihnen merkwürdige Nachrichten senden.
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