Ihr Anspruch ist hoch? Wirklich immersive Games erfordern beeindruckende Grafiken, eine atmosphärische Ausleuchtung und blitzschnelle Bildraten (das ist natürlich das Allerwichtigste). Falls Ihr Computersystem Ihren Ansprüchen Rechnung tragen soll, dann ist es vielleicht an der Zeit, Ihre Grafikkarte auf Trab zu bringen und sich von den Standardeinstellungen zu verabschieden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Grafikkarte sicher übertakten können. Apropos Leistung: Sichern Sie sich Avira System Speedup, um Ihren Computer aufzuräumen und schneller zu machen.
Alles über GPUs: Wie sie die Computertechnik revolutioniert haben
Man findet sie in einer Vielzahl von Geräten, von PCs über Spielkonsolen bis hin zu Mobiltelefonen – die Rede ist von GPUs oder Grafikprozessoren. Diese speziellen elektronischen Schaltkreise wurden ursprünglich entwickelt, um 3D-Grafiken schneller zu rendern und Programmierern die Möglichkeit zu geben, noch realistischere Szenen zu erstellen. Im Laufe der Zeit haben sich ihre Fähigkeiten drastisch verbessert. Ohne die GPUs von heute würden Hochleistungsrechner nicht die Geschwindigkeiten erreichen, für die sie bekannt sind. Grafikprozessoren kommen in verschiedensten Bereichen zum Einsatz – von Deep Learning und künstlicher Intelligenz (KI) über Videobearbeitung bis hin zu Kryptomining. Und ein wirklich immersives Spielerlebnis wäre ohne sie undenkbar. Bevor wir uns damit befassen, wie wir mehr Leistung aus ihnen herausholen können, hier ein paar wichtige Fakten über diese fleißigen Arbeitstiere:
GPUs sind darauf ausgelegt, in kürzester Zeit mathematische Berechnungen mit große Datenmengen durchzuführen.
GPU und CPU arbeiten Hand in Hand. Hauptprozessoren (CPUs) können durch Verbesserungen wie höhere Taktfrequenzen und mehr Kerne eine bessere Leistung erzielen. Weitere Informationen zum Thema CPU-Übertaktung finden Sie hier. GPUs sind speziell darauf ausgelegt, die Arbeitslasten für die Computergrafik schneller zu bewältigen. CPU und GPU ergänzen also einander. Sie sind sozusagen Cousins.
Es gibt zwei Arten von Grafikprozessoren: diskrete und integrierte GPUs. Eine integrierte GPU ist direkt neben dem Prozessor fest integriert. Eine diskrete GPU oder separate Grafikkarte ist ein eigenständiger Chip, der auf einer eigenen Platine montiert ist. Bei den meisten GPUs, die heutzutage auf dem Markt erhältlich sind, handelt es sich um integrierte Grafikeinheiten. Diese Variante ermöglicht die Konstruktion schmalerer, leichterer Systeme und verbraucht weniger Strom. Eine diskrete GPU eignet sich besser für ressourcenintensive Anwendungen, verbraucht in der Regel aber auch mehr Strom und erzeugt mehr Wärme.
Eine GPU ist nicht dasselbe wie eine Grafikkarte. Die Begriffe werden oft synonym verwendet, sind aber nicht deckungsgleich: Die Grafikkarte ist eine Hardware-Komponente, die unter anderem die GPU enthält. Sie belegt einen Steckplatz des Motherboards und erzeugt Bilder für den Monitor. Die GPU ist das Herzstück der Grafikkarte und übernimmt die eigentliche Bild- und Grafikverarbeitung.
Was bedeutet GPU-Übertaktung?
Stellen Sie sich vor, Sie sind stolzer Besitzer eines Autos mit einem leistungsstarken Motor; es kommt ganz frisch aus der Produktion und hat einen Ziegelstein unter dem Gaspedal liegen. Sie können es zwar fahren, aber Sie erreichen niemals das Tempo, das eigentlich möglich wäre. Eine GPU-Übertaktung beschreibt den Vorgang, mit dem dieser „Ziegelstein“ entfernt wird – sprich, wie man die Beschränkungen der Grafikkarte aufhebt. So ist es möglich, deren Geschwindigkeit über die Standardeinstellungen hinaus zu steigern. Dazu müssen Sie die Einstellungen der Grafikkarte feinjustieren, indem Sie beispielsweise mit der Spannung oder dem Multiplikator herumspielen. Das geht im BIOS oder über eine spezielle Software. Falls Sie besonders ambitioniert bei der Sache sind, entfernen Sie nicht nur den imaginären Ziegelstein unter dem Gaspedal, sondern schneiden auch gleich eine Öffnung in den Boden, um es dann noch stärker durchdrücken zu können!
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit bzw. Taktfrequenz wird vom Hersteller festgelegt. Bei der Übertaktung wird die Zahl der Verarbeitungszyklen erhöht, die der Prozessorkern pro Sekunde bewältigen kann. Je mehr Zyklen erreicht werden, desto mehr Daten können in kürzerer Zeit verarbeitet werden, was zu einer schnelleren Performance führt. Beachten Sie jedoch, dass sich durch Übertaktung in der Regel keine linearen Verbesserungen erzielen lassen. Eine Erhöhung der Taktfrequenz um 10 % führt also nicht automatisch zu einer zehnprozentigen Steigerung der Bildrate beim Spielen. Das Resultat hängt stark von den übrigen Komponenten der GPU wie dem Arbeitsspeicher ab – und von den Fähigkeiten des restlichen Computersystems.
Welche Vorteile bietet die GPU-Übertaktung?
Sie wünschen sich einen Computer mit mehr „Wumms“, der sich einfach flotter anfühlt? Falls Ihre Grafikkarte mit anspruchsvollen Aufgaben überfordert ist, könnte Ihnen eine Übertaktung den gewünschten Leistungsschub bieten. Dies kann bei verschiedenen Aufgaben hilfreich sein – hier einige Beispiele:
Gaming: Das Übertakten kann für hochauflösende Spiele oder Virtual-Reality-Anwendungen von Vorteil sein, da es die Bildrate erhöht, Verzögerungen reduziert und höhere Grafikeinstellungen ermöglicht. Insgesamt können Sie sich auf ein schnelleres und flüssigeres Gameplay freuen. Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung dazu, wie Sie Spiele auf Ihrem PC beschleunigen können.
Videobearbeitung: Insbesondere professionelle Nutzer werden es zu schätzen wissen, dass man durch Übertakten die Renderzeiten verkürzen kann.
Medienwiedergabe: Ein Übertakten kann zu Qualitätsverbesserungen bei der Medienwiedergabe beitragen.
Längere Haltbarkeit der Komponenten: Das Übertakten kann älteren GPUs und CPUs helfen, mit neueren Modellen Schritt zu halten. So können Sie unter Umständen den Kauf eines Neugeräts hinauszögern und Geld sparen.
Dies birgt jedoch gewisse Risiken und kann beispielsweise zu Überhitzung und Hardwareschäden führen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie diese Gefahren minimieren können, noch bevor Sie damit anfangen!
Kann man die GPU bedenkenlos übertakten? Welche potenziellen Risiken bestehen dabei?
Bisher haben wir die positiven Seiten betrachtet … Jetzt werfen wir einen Blick auf die Schattenseiten. Allgemein gilt: Das Übertakten der GPU ist in der Regel unbedenklich, solange man es nicht übertreibt. Wenn Sie dies regelmäßig tun und dabei sehr ehrgeizig sind – wenn Sie beispielsweise die Spannungslimits manipulieren –, kann es allerdings passieren, dass Sie Ihre Hardware beschädigen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Informieren Sie sich daher über mögliche Risiken:
Überhitzung und erhöhter Stromverbrauch: Das Erhöhen der Taktfrequenz einer Grafikkarte steigert den Stromverbrauch, was das Netzteil belasten und Ihre Stromrechnung in die Höhe treiben kann, und es erzeugt auch mehr Wärme. Um eine Überhitzung zu vermeiden, kann der Prozessor seine Taktfrequenz reduzieren – ein Vorgang, der als thermische Drosselung bekannt ist. Eine überhitzte CPU sollte unbedingt vermieden werden, da es sie dauerhaft beschädigen kann.
Überspannung: Das Übertakten der GPU kann zwar die Leistung steigern, aber auf Dauer auch die Komponenten des Grafikprozessors schädigen.
Systeminstabilität: Gefürchtete mögliche Nebenwirkungen des Übertaktens sind Systemabstürze, Einfrieren sowie missbräuchliche Datennutzung. Dazu kann es kommen, wenn der Rest des Systems Schwierigkeiten hat, damit Schritt zu halten.
Verkürzte Lebensdauer: Das Übertakten kann ein Hauptverursacher für die Verkürzung der Gesamtlebensdauer einer Grafikkarte sein, da es deren Komponenten zusätzlichen Belastungen aussetzt. Die anhaltend hohen Temperaturen und Spannungsschwankungen können zur Abnutzung der Materialien im Inneren der Einheit führen.
Erlöschen der Garantie: Hersteller sehen es nicht gern, wenn man ihre sorgfältig gewählten Standardeinstellungen verändert. Wenn Sie sich also auf neues Terrain vorwagen und an der Leistung schrauben, erlischt in der Regel die Garantie für Ihre Grafikkarte und Sie sind auf sich gestellt.
Verkaufshürden: Geräte mit übertakteter GPU lassen sich möglicherweise schwerer verkaufen, da etwaige Systemschäden potenzielle Käufer abschrecken.
Die meisten Computer verfügen über recht gute Abwehrmechanismen: Falls Sie also zu weit gehen, dann stürzt Ihr PC üblicherweise ab oder zeigt eine Warnmeldung an. Also hören Sie auf ihn! Bevor Sie sich ans Werk machen, ist es auch ratsam, Ihre Software zu optimieren und Datenmüll zu beseitigen, der Ihren Computer ausbremsen könnte. Das schafft eine stabilere Grundlage für Ihr Vorhaben.
Eine spezielle Optimierungssoftware wie Avira System Speedup hilft Ihnen, vor dem Übertakten ein höheres Leistungsniveau zu erreichen – vergleichen Sie sich mit einem Sportler, der sich für einen Wettkampf zunächst in Form bringt.
Vorbereitung fürs Übertakten
Seien Sie gut vorbereitet, und gehen Sie es langsam an. Dann ist das Übertakten Ihrer Grafikkarte eine einfache und (relativ) sichere Möglichkeit, die Gaming- und Multimedialeistung Ihres Computers zu verbessern. Also – Ärmel hochkrempeln!
SCHRITT 1: Evaluieren Sie die Performance Ihrer aktuellen Einstellungen zum Vergleich, und unterziehen Sie die GPU einem Belastungstest.
Sie benötigen Referenzwerte, um festzustellen, wie viel schneller Ihr PC nach der Optimierung läuft. Daher sollten Sie die Grafikkartenleistung sowie Angaben wie Temperatur, Taktfrequenz und Bilder pro Sekunde (FPS) der Grafikkarte überprüfen, bevor Sie sich ans Werk machen. Notieren Sie sich diese Zahlen oder machen Sie einen Screenshot, um sie später vergleichen zu können. Es ist auch wichtig, einen Systembelastungstest durchzuführen. Eine übertaktete GPU sieht möglicherweise nach ein paar Minuten noch in Ordnung aus, aber nach einigen Stunden intensiven Spielens machen sich womöglich Probleme bemerkbar.
Übertaktungsfreunde können aus einer Vielzahl von Drittanbieter-Apps wählen, die ihnen die gewünschten Systeminfos und Analysetools bieten. Hier sind einige beliebte Optionen (bitte beachten Sie, dass die Nennung dieser Programme nicht als Empfehlung von Avira zu verstehen ist): Geeks 3D Furmark testet den Grafikprozessor auf seine Stabilität und Kühlung. 3DMark ist für Windows, Android und iOS erhältlich. Unigine Valley verspricht extreme Leistungs- und Stabilitätstests für PC-Hardware, einschließlich Grafikkarte, Netzteil und Kühlsystem.
Bild von https://geeks3d.com/furmark
SCHRITT 2: Entscheiden Sie sich für ein Overclocking-Tool.
Übertaktungsfans schwören im Allgemeinen auf MSI Afterburner, das mit den meisten AMD- und NVIDIA GeForce-Chips kompatibel ist. Neuere Versionen bieten die praktische Möglichkeit, die GPU automatisch zu übertakten. Bei NVIDIA-Grafikkarten bietet sich NVIDIA Inspector an, die Overclocking-Software des Herstellers. Parallel dazu gibt es AMD Radeon Performance Tuning für AMD-Karten. Vergewissern Sie sich, dass die neuesten Treiber für Ihre Grafikkarte installiert sind.
Bild von www.msi.com/blog/msi-afterburner-overclocking-undervolting-guide
Laden Sie Software stets von seriösen Websites herunter und seien Sie auf der Hut vor gefälschten Seiten, die die beste GPU-Overclocking-Software versprechen. Achten Sie auch auf Phishing-Versuche, die Sie möglicherweise dazu verleiten sollen, Malware herunterzuladen oder Ihre persönlichen Daten preiszugeben.
So übertakten Sie Ihre GPU
Haben Sie Ihre Vorbereitungen abgeschlossen und sind mit den nötigen Zahlen sowie einem bewährten Overclocking-Tool ausgestattet? Dann befolgen Sie als Nächstes unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Übertakten. Beachten Sie jedoch, dass alle Modifikationen auf eigene Gefahr vorgenommen werden. Wir haben MSI Afterburner als Beispiel verwendet, aber die Vorgehensweise ist bei den meisten Overclocking-Programmen ähnlich.
SCHRITT 1: Starten Sie Ihr Overclocking-Tool.
Öffnen Sie das GPU-Overclocking-Tool. Bei MSI Afterburner zeigt das Hauptdashboard die Taktfrequenz von GPU und Arbeitsspeicher sowie Spannung und Temperatur an. (Sie sollten GPU- und CPU-Temperaturen über 90 °C vermeiden.)
Bild von MSI Support.
- GPU-Taktfrequenz
- VRAM-Taktfrequenz
- GPU-Kernspannung
- GPU-Kerntemperatur
- GPU-Kernspannung anpassen
- GPU-Kern- und VRAM-Taktfrequenz anpassen
- Grafikkartenleistung und Temperaturlimit anpassen
- GPU-Name, Treiberversion
- MSI Afterburner-Profil beim Windows-Start anwenden: MSI Afterburner minimieren oder schließen
- Persönliche Einstellungen sperren
- Inidividuelle Einstellungsprofile
- MSI Afterburner – offizielle Seite
- MSI Kombustor
- Grafikkartenbezogene Informationen anzeigen
- OC-Scanner zum Übertakten mit nur einem Klick
- MSI Afterburner-Einstellungen
- Hardware-Überwachungsfenster separat anzeigen
- Lüftergeschwindigkeit anpassen, automatische oder benutzerdefinierte Lüftereinstellungen wählen, Lüfterkonfiguration auswählen, Synchronisation der Lüftergeschwindigkeit
- Einstellungen auf die Standardwerte zurücksetzen
- Aktuelle Einstellungen speichern
- Aktuelle Einstellungen übernehmen
SCHRITT 2: Steigern Sie die GPU-Taktfrequenz.
Zum erfolgreichen Übertakten braucht man Geduld und Experimentierfreudigkeit. Ziehen Sie zunächst die Strom- und Temperaturlimits im Hauptfenster auf das Maximum und klicken Sie dann die Schaltfläche Übernehmen. Erhöhen Sie die Kerntaktfrequenz schrittweise um 20 bis 30 MHz, klicken Sie auf die Schaltfläche Übernehmen und testen Sie das Ergebnis. Klicken Sie auf die Schaltfläche Speichern, um nach einem erfolgreichen Übertaktungsversuch ein Profil zu erstellen.
Bild von MSI Support.
SCHRITT 3: Übertakten Sie Ihren Arbeitsspeicher.
Falls Sie im vorherigen Schritt eine stabile Übertaktung gefunden haben, erhöhen Sie die Taktfrequenz des Arbeitsspeichers in Intervallen von 50 bis 100 MHz pro Durchgang. Analysieren Sie anschließend mit einem Benchmark-Test die Stabilität. Beginnen Sie immer mit einem niedrigeren Wert und arbeiten Sie sich dann langsam nach oben vor, da Spiele und Computer auf eine hohe RAM-Frequenz manchmal auf unvorhersehbare Weise reagieren. Einige Spiele laufen vielleicht deutlich flüssiger, während es bei anderen zu Bildstörungen kommt, die als Artefakte bezeichnet werden.
Falls Ihr Computer abstürzt oder Ihre Spiele nicht mehr richtig funktionieren, dann reduzieren Sie den Speichertakt in 10-MHz-Schritten, bis das System stabil läuft. Speichern Sie dieses Ergebnis in einem Profil. Führen Sie anschließend einen 10-minütigen Leistungstest durch. Wenn die Leistung während des Tests stabil bleibt, testen Sie sie als Nächstes während des Spielens. Viel Glück!
SCHRITT 4: Stellen Sie alle Werte noch ein klein wenig höher. Testen Sie auch diese Einstellungen. Und dann das Ganze noch einmal.
Falls Sie glauben, dass noch etwas Leistung aus Ihrer GPU herauszuholen ist, können Sie sowohl die Strom- als auch die Temperaturwerte auf das Maximum setzen und die Taktfrequenz von GPU und Arbeitsspeicher noch ein wenig höher stellen. Nur Sie können beurteilen, ob das Ergebnis die Mühe wert ist oder ob die erneute Übertaktung zu viele Störgeräusche oder ein instabiles System verursacht.
Hier finden Sie den vollständigen MSI Afterburner Utility Guide. Denken Sie zudem immer daran, dass es beim GPU-Übertakten keine Universallösung gibt. Jeder Chip wird leicht abweichend produziert, und es gibt keine perfekten Maximaleinstellungen, die für jedes System geeignet wären.
Wie man eine Grafikkarte gefahrlos übertaktet
Erinnern Sie sich an die Fabel von der Schildkröte und dem Hasen? Bedacht und Beständigkeit führen im Hinblick auf eine sichere und effektivere Übertaktung zum Ziel. Machen Sie sich mit wichtigen Systemelementen wie der RAM-Taktfrequenz vertraut, beachten Sie die thermischen Grenzwerte und respektieren Sie stets die Beschränkungen Ihres Rechners. Führen Sie Belastungstests nach jeder Änderung durch und bewahren Sie einen kühlen Kopf. Passen Sie die Lüftereinstellungen an die Umgebungsbedingungen je nach Jahreszeit und an die Anforderungen Ihrer Anwendungen an. Und gehen Sie behutsam mit Ihrem Rechner um: Mäßigen Sie die Übertaktung mit zunehmendem Alter der GPU, da diese mit der Zeit an Stabilität einbüßt.
Beim Übertakten besteht die Kunst darin, den perfekten Punkt zu finden, an dem sowohl Sie als auch Ihr Computer zufrieden sind – und diesen Zustand dann beizubehalten: Dieser Punkt ist erreicht, wenn Sie die gewünschte Leistung erzielen, inklusive einer höheren Bildrate und einer verbesserten Rechenleistung, ohne dass Ihre GPU an ihre Grenzen stößt.
Vermeiden Sie diese häufigen Übertaktungsfehler
Es gibt das Phänomen des „Über-Übertaktens“. Daran sollten Sie denken, falls Sie in eine der folgenden Fallen tappen, und einen Schritt zurücktreten.
- Ungeduld und übereiltes Vorgehen: Wenn Sie die Taktfrequenzen zu schnell erhöhen, können eher Abstürze, Fehlfunktionen und sogar der gefürchtete schwarze Bildschirm des Todes auftreten.
- Überhitzen: Leider ist es so, dass das Übertakten der Grafikkarte deren Wärmeentwicklung erhöht. Um Ihren Computer vor Überhitzung zu schützen, sollten Sie besondere Vorkehrungen treffen, z. B. den Einbau eines Wasserkühlsystems.
- Verzicht auf Tests: Es ist entscheidend, die Systemleistung nach jeder noch so kleinen Takterhöhung im Auge zu behalten. Es mag verlockend sein, voranzustürmen, aber wenn Sie auf diesen Zwischenschritt verzichten, wissen Sie nachher nicht, ab welchem Punkt die ersten Fehler aufgetreten sind.
- Konstantes Übertakten: Bei einem Marathon würden Sie vermutlich nicht durchgehend sprinten – diese Erwartung sollten Sie also auch nicht an Ihren Computer stellen. Mit dem Profilsystem von MSI Afterburner können Sie Ihre Übertaktungseinstellungen speichern. Das erlaubt es Ihnen, Ihre GPU nur dann zu übertakten, wenn es wirklich nötig ist (zum Beispiel beim Spielen anspruchsvoller Games oder beim Arbeiten mit komplexen Anwendungen). Der Grafikprozessor hat mehr zu tun, wenn man ihn übertaktet – gönnen Sie ihm also eine Pause.
- Zu hohe Ansprüche: Sie würden Ihre Großmutter wohl kaum in ein Rennen gegen ihre zwanzigjährige Nichte schicken, selbst wenn sie leistungssteigernde Turnschuhe trägt (hoffen wir zumindest)? Eine ältere GPU kann selbst mit Übertaktung nicht mit der Leistung der neuesten High-End-Modelle mithalten. Seien Sie realistisch. Sie sollten wissen, wo die Grenze ist.
Kann man eine Laptop-GPU übertakten?
Ja, es ist möglich, die GPU und sogar die CPU eines Laptops zu übertakten. Dies ist ein verlockender Gedanke, wenn man bedenkt, dass die Grafikprozessoren mobiler Geräte in ihrer Leistung stärker begrenzt sind als die ihrer Desktop-Verwandten – aber Vorsicht vor Überhitzung! Mobile GPUs erzeugen Wärme in einem viel kleineren, begrenzten Raum, sodass man schnell an ihre thermischen Grenzen stößt. Höhere Taktraten steigern auch den Stromverbrauch, sodass sich der Akku schneller entlädt. Wirklich immersive Gaming-Erlebnisse sollten Sie sich darum vielleicht für den Desktop-Rechner aufheben.
Lassen sich alle Grafikkarten übertakten?
Theoretisch sollte es möglich sein, praktisch jede GPU zu übertakten. Möglicherweise treten Kompatibilitätsprobleme auf, insbesondere bei Laptop-GPUs und Intel HD-Grafikprozessoren. Dann gibt es noch die sogenannte „Silizium-Lotterie“: Mit diesem Begriff werden die winzigen Qualitätsunterschiede beim Silizium bezeichnet, die während des Herstellungsprozesses einer GPU zutage treten können. Falls das Silizium im Grafikprozessor Ihres Rechners von geradezu himmlischer Qualität ist – dann herzlichen Glückwunsch. Sie haben Glück und können beim Übertakten vermutlich noch aggressiver vorgehen.
Kann man eine bereits übertaktete Grafikkarte kaufen?
Ja, eine ab Werk übertaktete GPU ist eine Grafikkarte, die mit einer höheren Taktfrequenz als ein vergleichbares Modell vertrieben wird. Die Hersteller entsprechender Modelle geben zwar Stabilitäts- und Leistungsversprechen ab, aber Sie sollten trotzdem auf Kompatibilitäts- und Wärmeprobleme achten. Falls Sie noch einen Schritt weiter gehen wollen, können Sie diese bereits übertakteten Karten manuell sogar noch weiter übertakten.
Optimieren Sie Ihr gesamtes Computersystem
Das Übertakten Ihrer Grafikkarte kann zusätzliche Leistung freisetzen und Ihren Computer beschleunigen. Dabei sollten Sie jedoch nicht vergessen, wie wichtig regelmäßige Systempflege ist. Im Laufe der Zeit sammeln sich Junk-Dateien, ungenutzte Apps und im Hintergrund laufende Anwendungen an, die still und heimlich Ressourcen verbrauchen und das System beeinträchtigen. Führen Sie regelmäßig einen digitalen Frühjahrsputz mit einem speziellen Tool wie dem Avira System Speedup für Windows durch. Dieser hilft Ihnen dabei, digitalen Datenmüll und sogar Ihre Online-Spuren zu beseitigen. Das Ergebnis? Kürzere Startzeiten und eine bessere Leistung.
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