Immer wieder erfahren wir über die Presse, dass Prominente Opfer eines Stalkers geworden sind. Und es sind nicht mehr bloß Prominente: Laut verschiedener Studien, zum Beispiel der Norton Cyber Safety Insights Report, werden ungefähr 12 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens gestalkt – in den meisten Fällen (über 80 Prozent) sind übrigens Frauen die Opfer.
Ursprünglich in der Jägersprache verwendet, bedeutet der aus dem Englischen stammende Begriff Stalking so viel wie „anschleichen“ oder „auskundschaften“. Mit diesem Begriff assoziieren wir allerdings eher das wiederholte und unerwünschte Überwachen, Ausspionieren, Belästigen, Bedrohen oder Verfolgen einer Person.
Dank des Internets ist es ein Einfaches, Informationen über eine Person zu bekommen und Kontakt aufzunehmen. Und, Sie ahnen es längst, Stalking findet inzwischen im großen Stil auch über digitale Kanäle statt.
Erfahren Sie hier, was Cyberstalking ist, wie eine solche Attacke aussehen kann und wie Sie sich davor schützen können, zum Opfer von so genannten Cybertackles zu werden.
Was ist Cyberstalking?
Cyberstalking ist die digitale Variante des Stalkings, bei der die Angreifer (Stalker) ihren Opfern mit digitalen Hilfsmitteln nachstellen, sie verfolgen, überwachen und bedrohen. Hinter einem Stalker können sich sowohl ein Ex-Partner oder Ex-Partnerin, Freunde, Kollegen sowie Nachbarn oder uns völlig unbekannte Personen verbergen.
Cyberstalker gelangen über die verschiedensten digitalen Kanäle und Instrumente sehr leicht an die gewünschten Informationen über ihre Opfer – und bleiben dabei sogar meist anonym. Neben den Informationen, die ein Opfer selbst etwa in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, verwenden sie oftmals sogenannte Stalkerware, also Programme auf dem Smartphone des Opfers, mit denen Informationen gesammelt werden können.
Aktuell kann man davon ausgehen, dass die die Dunkelziffer beim Cyberstalking sehr hoch ist, weshalb die verschiedenen Statistiken nur bedingt aussagekräftig sind. Aber Sie können davon ausgehen, dass Cyberstalking in den nächsten Jahren weiter zunimmt und die unterschiedlichsten Formen annehmen kann.
Der Unterschied zwischen Cybermobbing und Cyberstalking
Cybermobbing, oder auch Cyberbullying, steht für verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen primär über soziale Medien (wie etwa Facebook, TikTok), Messenger (WhatsApp Telegram). Das Opfer wird durch die Veröffentlichung aggressiver oder beleidigender Texte, kompromittierender Fotos oder Videos angegriffen oder der Lächerlichkeit ausgesetzt.
Hiervon sind insbesondere junge Menschen betroffen. Die überwiegend jugendlichen Täter wissen meist gar nicht, dass Cybermobbing strafbar ist. Und ihnen ist womöglich auch gar nicht bewusst, welche massiven und vor allem langanhalten Schäden Cybermobbing hervorrufen kann. Denn auf YouTube oder Facebook veröffentlichte Videos und Fotos erzielen schnell enorme Reichweiten – und kursieren auch danach noch über Jahre im Internet.
Welche Formen von Cyberstalking gibt es?
Cyberstalking kann in den unterschiedlichsten Formen auftreten und nicht immer ist es leicht, Cyberstalking vom Cybermobbing abzugrenzen.
So kann es Cyberstalkern beispielsweise darum gehen, ihren Opfern nachzustellen, um ihnen dann mit der Verbreitung von Lügen, Gerüchten oder Verleumdungen auf Internetseiten, in Diskussionsforen, Blogs, Newsgroups, oder per Mail massiv zu schaden.
Stellen Sie sich etwa vor wie es wäre, wenn ein Stalker in Ihrem Namen Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen per Mail kontaktiert, falsche Behauptungen aufstellt, sie belästigt oder gar bedroht – ohne dass Sie selbst die leiseste Ahnung davon haben.
Deutlich brisanter wird es, wenn ein Cyberstalker sensible und sehr private Informationen über das Opfer in die Öffentlichkeit trägt. Denn wer möchte schon, dass Details zu den eigenen Finanzen oder gar intime Fotos auf Internetseiten, in Newsgroups, Foren oder Tauschbörsen kursieren. Und auch auf manipulierte Fotos von uns selbst in diesen verschiedenen Portalen möchte wohl keiner von Dritten hingewiesen werden.
Identitätsdiebstahl als besonders schwere Form des Cyberstalkings
Registriert sich ein Cyberstalker in Internet-Kontaktbörsen oder Online-Handelsplattformen unter Ihrem Namen und mit Ihren Bildern, liegt möglicherweise ein besonders schwerer Fall von Cyberstalking vor.
Recht bekannt ist die Methode, Warenbestellungen im Namen der Opfer vorzunehmen. Die Waren gehen dann den Opfern oder sogar völlig unbeteiligten Dritten zu, während der Gestalkte die Rechnungen erhält. In den meisten Fällen bleibt es hierbei ja nicht bei einer einzigen Bestellung – vielmehr können solche Warenbestellungen unter Verwendung einer falschen Identität in die Tausende gehen. Womit den Opfern dieser Form des Cyberstalkings erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstehen kann, denn nicht immer können sie ohne Schwierigkeiten nachweisen, dass sie selbst diese Bestellungen gar nicht vorgenommen haben.
Cyberstalking im Zusammenhang mit Straftaten
Bedrohlich kann es auch werden, wenn Cyberstalking dazu genutzt wird, Straftaten zu begehen. Inzwischen sind sogar Fälle der Androhung von Amokläufen und Attentaten bekannt geworden, die Cyber-Kriminelle einsetzen, um ihren Opfern zu schaden.
Wichtige Tipps zum Schutz vor Cyberstalking
Angesichts der Zunahme von bekannt gewordenen Fällen von Cyberstalking-Attacken wird schnell klar: Es kann theoretisch jede Person irgendwann treffen.
Denn mit der entsprechenden kriminellen Energie ausgestattet, gelangen auch technisch weniger Versierte schnell an die erforderlichen Informationen zu ihrem potenziellen Opfer. Sind diese erst einmal gesammelt, können sie mit Hilfe dieser Daten eine Cyberstalking-Attacke starten, die neben wirtschaftlichen und persönlichen Konsequenzen vor allem zu einer ernsten psychischen Belastung führen kann.
Hier heißt es also vorbeugen. Und glücklicherweise können Sie gleich eine ganze Reihe von Maßnahmen treffen, die helfen können, sich vor einem möglichen Cyberstalking zu schützen.
Die Nutzung eines VPNs in öffentlichen WLANS hilft, sich vor Cyberstalking zu schützen
Am Flughafen, in der Bahn oder im Café: Öffentliche WLANs sind einfach wunderbar, wenn man unterwegs ist und dennoch ins Internet gehen, E-Mails abrufen oder aufs Online Banking zugreifen möchte.
Der Haken dabei: Diese öffentlichen WLANs haben in der Regel recht lockere Sicherheitseinstellungen. Damit haben Cyberstalker, die man auch Cybertackler nennt, eine perfekte Basis, um an Ihre persönlichen Informationen zu gelangen und mit diesen einen Cyberstalking-Angriff auf Sie zu starten.
Wer auch in öffentlichen WLANS privater und vor allem sicherer vor den neugierigen Blicken von Cyberstalkern surfen möchte, sollte ein virtuelles privates Netzwerk, also ein VPN, nutzen. Wenn Sie eine Verbindung über ein VPN herstellen, wird Ihre tatsächliche IP-Adresse nicht angezeigt. Stattdessen sehen Suchmaschinen und Website-Betreiber die IP-Adresse des VPN. Sie können ein VPN auf der Grundlage des verwendeten Betriebssystems auswählen. Wenn Sie beispielsweise ein Windows-Benutzer sind, dann ist das VPN für Windows das Richtige für Sie. Für alle Mac-Benutzer gibt es das VPN für Mac.
Avira Phantom VPN hilft Ihnen dabei, Ihre Online-Aktivitäten vor Cyberstalking-Angriffen zu schützen und privat zu surfen.
Kleiner Tipp: Avira Phantom VPN ist auch ein integrierter Bestandteil der von Avira Antivirus Pro sowie Avira Prime, die dazu beitragen können, Ihre Online-Privatsphäre besser zu schützen – und auch die Sicherheit und Leistungsfähigkeit Ihrer Geräte zu verbessern.
Ein Virenschutz: Obligatorisch – nicht nur als Hilfe, um sich vor Cyberstalking zu schützen
Wir verraten Ihnen nichts Neues, wenn wir Ihnen zum Schutz vor Cyber-Attacken und eben auch zur Cyberstalking-Prävention empfehlen, ein Antiviren-Programm auf Ihren digitalen Geräten zu installieren – auch auf Ihrem Smartphone oder Tablet.
Natürlich bietet ein Antivirenprogramm, das mit dem Betriebssystem Ihres Geräts geliefert wird, bereits einen gewissen Schutz vor vielen Cyberbedrohungen. Mit einem markterprobten Antivirenprogramm verwenden Sie jedoch eine Lösung, die kontinuierlich neue Bedrohungssituationen erkennt und darauf ausgelegt ist, Sicherheitslücken zu schließen.
Schon mit der kostenlosen und langjährig im Markt bewährten Avira Antivirus Lösung können Sie den Schutz vor den verschiedensten Cyber-Bedrohungen erhöhen – und damit auch vor der bereits erwähnten Stalkerware, mit der Cyberstalking initiiert werden kann.
Kleiner Nebeneffekt: Mit Avira Antivirus nutzen Sie ein ressourcenschonendes Antiviren-Programm, das nebenbei auch die Performance sowie die Online-Privatsphäre bei den Prüfungen (Scans) berücksichtigt.
Minimieren Sie die Gefahr des Cyberstalkings – mit einem Passwort-Manager
Ob Banken, Online-Händler oder E-Mail-Anbieter: Eine zweistufige Authentifizierung setzt sich mehr und mehr durch, damit Ihre persönlichen Daten besser geschützt sind.
Aber was nützen die besten Sicherheitsvorkehrungen seitens der Anbieter, wenn Sie selbst wenig unternehmen, um Ihre Online-Privatsphäre besser zu schützen? Viele Nutzer verwenden nach wie vor nur wenige Passwörter für ihre verschiedensten Accounts. Das macht es Cybertacklern natürlich einfach: Haben sie erst einmal ein Passwort, kann es ein Leichtes für sie sein, auch auf andere Accounts mit einem identischen oder sehr ähnlichen Passwort zuzugreifen.
Wenn Sie einen Passwort-Manager verwenden, können Sie genau diese Lücke schließen. Mit einem guten Passwort-Manager haben Sie die Möglichkeit, Ihre Konten auf Ihren Geräten sicherer zu verwalten.
Der Avira Passwort Manager etwa kann dazu beitragen, Sie vor dem Auskundschaften Ihrer Daten durch einen Cybertackler zu bewahren – und Sie somit besser vor einem möglichen Cyberstalking schützen. Mit dieser Anwendung können Sie sichere Passwörter für alle Konten erstellen. Und Avira Password Manager verfügt über eine Smartphone-Authentifizierung, mit der Sie die Sicherheit und den Online-Datenschutz weiter erhöhen können.
Was tun, wenn man von Cyberstalking betroffen ist?
Cybertackler wollen Macht und Kontrolle über ihre Opfer erlangen, etwa aus Rache, oder weil sie verlassen wurden, sich verschmäht oder abgewiesen fühlen. Solche Motivationen können in Hass und regelrechten Psychoterror umschlagen und auch eine ernstzunehmende gesundheitliche Bedrohung darstellen.
2007 wurde der spezielle Tatbestand „Nachstellung“ ins deutsche Strafgesetzbuch eingefügt und in die Strafprozessordnung aufgenommen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sogar eine Untersuchungshaft oder Deeskalationshaft angeordnet werden. Und auch Cyberstalking ist strafbar und kann mit der gleichen Härte durch das Gesetz geahndet werden.
Wenn Sie von Cyberstalking betroffen sind, heißt es darum: Handeln Sie! Warten Sie nicht darauf, dass die Bedrohung von allein aufhört und Sie nicht mehr belästigt oder bedroht werden.
- Dokumentieren Sie alles, was der Cybertackler Ihnen zusendet, mitteilt oder unternimmt, damit Sie gegebenenfalls Fakten und Beweismittel vorweisen können.
- Blockieren Sie Ihren Angreifer.
- Tauschen Sie alle Passwörter aus und legen Sie sich ein neues E-Mail-Konto zu.
- Teilen Sie Ihre neue E-Mailadresse mit Ihren Familienangehörigen, Vertrauten und gegebenenfalls Behörden und Arbeitgebern, mit denen Sie über Ihre E-Mailadresse in Kontakt stehen.
- Legen Sie sich eine neue SIM-Karte für Ihr Smartphone und Ihr Tablet zu, damit der Cybertackler Ihre bisherige Handynummer(n) nicht mehr erreichen kann – und informieren Sie Ihre vertrauenswürdigen Kontakte natürlich auch hierüber.
- Gehen Sie zur Polizei und erstatten Sie Anzeige. Es zeigt sich immer wieder einmal, dass vor allem schnelles und konsequentes Einschreiten seitens der Polizei Wirkung zeigt und die Belästigungen nach einer Anzeige aufhören kann.
- Wenden Sie sich an eine Einrichtung, die Opfern hilft. Und scheuen Sie auch nicht davor zurück, bei gesundheitlichen Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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