Die meisten Menschen arbeiten täglich mit großen Mengen an Daten. Von Textdateien über Bilder bis hin zu wichtigen Tabellen und Systemordnern. Dateien werden erstellt, geteilt, verschoben und gelöscht. Meistens passiert das gezielt und kontrolliert. In manchen Fällen gehen Daten aber auch mal ungewollt verloren. Schützen Sie sich vor Datenverlusten, indem Sie regelmäßig ein Windows-Backup erstellen. Lesen Sie in diesem Beitrag, warum das sinnvoll ist und wie Sie hierbei vorgehen. Erfahren Sie auch, wie der Avira Password Manager Ihnen dabei helfen kann, Ihre Passwörter zu organisieren. So laufen Sie nicht Gefahr, Ihre Zugangsdaten zu verlieren oder zu vergessen.
Die Grundlagen: Was genau ist ein Backup?
Ein Backup dient der Sicherung von Daten. Dabei ist es egal, ob die Dateien gezielt oder ungewollt gelöscht werden: Mit einem Backup sind Sie auf der sicheren Seite und stellen sämtliche Dokumente problemlos wieder her. Ein Backup lohnt sich daher in zwei Szenarien:
- Als regelmäßige Sicherheitsmaßnahme, um bei ungewollten Szenarien abgesichert zu sein. Hierzu zählen beispielsweise eine defekte HDD-Festplatte, schwere Computerschäden durch Malware oder Diebstahl.
- Als gezielte Datensicherung, wenn Sie den Computer wechseln oder auf Werkszustand zurücksetzen.
Ein Backup kann lokal oder online in der Cloud erfolgen. Alternativ können Sie die Daten extern auf einem sogenannten Netzwerkserver (kurz: NAS) sichern. Unterschieden wird bei einem Backup zwischen dem Datei-Backup, dem System-Backup sowie dem Dateiversionsverlauf.
- Datei-Backup: Es werden gezielt einzelne Dateien und Ordner gespeichert. Typische Beispiele hierfür sind Bilder und Videos sowie Textdokumente.
- System-Backup: Hierbei wird eine Momentaufnahme des aktuellen Betriebssystems gemacht inklusive sämtlicher Einstellungen wie Designs, Sprachen sowie installierter Programme. Bei Windows ist diese Form als Systemwiederherstellung bekannt.
- Dateiversionsverlauf: Hierbei werden historische Versionen von Dateien angelegt, zu denen der Benutzer jederzeit zurückwechseln kann. Prominentestes Beispiel sind die unterschiedlichen Versionen bei Google Docs, die bei jeder Anpassung angelegt werden.
Tipp: Sie möchten Ihre Daten noch besser schützen? Erfahren Sie in unserem Beitrag, wie Sie den Passwortschutz für Ordner und Dateien aktivieren, um Ihre Informationen vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Methoden: Wie kann man ein Backup erstellen?
Sie stehen vor der Entscheidung, ob Sie Backups manuell oder automatisch durchführen lassen? Beide Methoden haben ihre Vorzüge, die wir im Folgenden einmal erläutern.
Manuelle Backups:
Manuelle Backups werden gezielt durch den Benutzer eingeleitet. Dadurch haben Sie die volle Kontrolle darüber, welche Daten zu welchem Zeitpunkt gesichert werden sollen. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass ein Update ansteht oder Sie Ihren PC wechseln, können Sie gezielt den aktuellen Stand der Daten abspeichern. Zudem können Sie selbst entscheiden, welche Daten Sie wo, wann und wie sichern wollen. Der Prozess liegt also zu jeder Zeit komplett in Ihren Händen.
Nachteil: Wenn Sie vergessen, regelmäßige Backups zu erstellen, kann es bei einem ungewollten Systemausfall zu Datenverlusten kommen.
Automatische Backups:
Automatische Backups erfolgen nach einem festgelegten Zeitplan. Sie können festlegen, in welchen Zeitabständen oder an welchen Zeitpunkten ein Backup erstellt werden muss. Einmal eingerichtet, vergessen Sie keine Backups mehr. Ein automatisches Backup unter Windows sorgt für Komfort und Sicherheit und minimiert das Risiko für menschliche Fehler.
Nachteil: Hierbei haben Sie allerdings weniger Kontrolle über den Prozess und den genauen Zeitpunkt. Automatische Backups ersetzen gerade vor einem geplanten Computerwechsel oder einer Neuinstallation keineswegs die gezielte manuelle Sicherung.
Fazit: Manuelle Backups erfordern das gezielte Eingreifen des Benutzers, damit die Sicherung erstellt wird. Dadurch haben Sie mehr Kontrolle über Umfang, Zeitpunkt und Speicherort. Bei automatischen Backups haben Sie weniger Kontrolle – dafür haben Sie aber die Sicherheit, dass die Datensicherung zuverlässig und vor allem regelmäßig erfolgt.
Speicheroptionen für Backups
Wenn Sie ein Windows-Backup erstellen, haben Sie die Auswahl zwischen verschiedenen Speicherorten. Wie eingangs bereits erwähnt, können Sie Ihre Daten lokal, in der Cloud oder auf einem Netzwerkspeicher (NAS) sichern. Jeder dieser Speicherorte hat seine Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden erläutern werden.
Ein Backup lokal erstellen
Bei einem lokalen Backup werden die gewünschten Daten vor Ort auf einem physischen Endgerät gespeichert. Zu den typischen Geräten zählen vor allem interne und externe Festplatten sowie klassische USB-Sticks.
Vorteile:
- Direkte Speicherung: Die gewünschten Daten werden direkt und schnell abgespeichert. Sie benötigen keine zusätzliche Infrastruktur und das Backup erfolgt unabhängig vom Internet.
- Einmalige Kosten: Sie müssen nur einmalig Geld für den Datenträger ausgeben und können ihn in Zukunft ohne verpflichtende Gebühren oder Abonnements verwenden.
- Transfergeschwindigkeit: Der Datentransfer erfolgt vergleichsweise schnell; insbesondere bei einer USB 3-Verbindung.
Nachteile:
- Verlust: Physische Datenträger können verloren gehen oder technische Defekte erleiden.
- Speicherplatz: Bei Datenträgern wie USB-Sticks ist der verfügbare Speicherplatz immer begrenzt und kann nicht erweitert werden.
- Zugriff: Sie erhalten nur Zugriff auf Ihre Daten, wenn Sie das Gerät bei sich tragen. Ein Fernzugriff über das Internet ist nicht möglich.
Ein Backup in der Cloud sichern
Bei einem Backup in der Cloud werden sämtliche Dateien und Informationen auf einem externen Server im Internet gespeichert. Ihre eigenen Daten können Sie jederzeit wiederherstellen, solange Sie Zugang zum Internet haben.
Vorteile:
- Kein Verlust: Da die Cloud weder verloren gehen noch technische Defekte erleiden kann, brauchen Sie sich keine Sorgen um einen Datenverlust machen.
- Zugriff: Alle Dateien sind jederzeit und von überall via Fernzugriff verfügbar. Vorausgesetzt, Sie sind mit dem Internet verbunden und der Cloud-Server ist erreichbar.
- Speicherplatz: Der Speicherplatz der Cloud lässt sich in den meisten Fällen problemlos erweitern, ohne dass Sie sich als Endnutzer neue physische Hardware dazu kaufen müssen.
Nachteile:
- Kontinuierliche Kosten: Die Nutzung von Cloud-Speicherplatz kostet in der Regel monatlich Geld, vor allem wenn Sie viel Speicherplatz brauchen. Sie haben somit Fixkosten, die es bei lokalen Sicherungen nicht gibt.
- Ungewollter Zugriff: Es besteht das Risiko, dass sich Cyberkriminelle unautorisierten Zugang zu Ihren Daten verschaffen.
- Transfergeschwindigkeit: Der Datentransfer in die Cloud erfolgt in Abhängigkeit zu Ihrer Upload-Geschwindigkeit. Gerade bei einem langsameren Internet dauert das Kopieren der Daten deutlich länger als bei physischen Datenträgern.
Hinweis: Die Cloud ist ein beliebter Speicherort für sensible Daten. In unserem Beitrag Daten in der Cloud schützen erfahren Sie, wie Sie die Sicherheit Ihrer Daten und somit auch Ihrer Privatsphäre in der Cloud verbessern können
Sicherung von Daten auf einem Netzwerkspeicher
Bei einem Netzwerkspeicher werden sämtliche Daten an einem zentralen Ort innerhalb des Netzwerks gespeichert. Es handelt sich dabei um einen physischen Server, auf denen sämtliche autorisierte Personen innerhalb des Netzwerks Zugriff haben.
Vorteile:
- Zugriff: Sie können den Netzwerkserver für den Zugriff mehrerer Nutzer einrichten. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Ihre Daten auch via Fernzugriff erreichbar sind.
- Speicherplatz: NAS-Geräte bieten meistens sehr hohe Speicherkapazitäten, die zudem auch jederzeit erweitert werden können.
Nachteile:
- Kosten: Auch wenn keine monatlichen Gebühren anfallen, kosten NAS-Geräte in der Anschaffung vergleichsweise viel Geld.
- Verwaltung: Die Verwaltung und Bedienung der Systeme erfordert ein technisches Verständnis.
- Ungewollter Zugriff: Wie bei allen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, können sich Unbefugte auch bei einem Netzwerkspeicher unautorisierten Zugriff verschaffen. Das Risiko ist besonders hoch, wenn die Sicherheitseinstellungen nicht gut genug sind.
Wie Sie ein Windows-Backup erstellen
Sie wissen nun, was ein Backup ist, wofür es gut ist und wie der Vorgang initiiert werden kann. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie ohne Probleme und technische Vorkenntnisse ein Windows-Backup erstellen.
Übrigens: Der Vorgang ist für Windows 10 und Windows 11 identisch und somit für beide Betriebssysteme anwendbar. Sie interessiert, wie Sie Ihre Daten auf einem Smartphone sichern können? Lesen Sie in diesem Fall gerne auch unseren anderen Beitrag, wie Sie auf Ihrem iPhone ein Backup erstellen.
- Computer hochfahren: Starten Sie Ihren Rechner und lassen Sie ihn vollständig hochfahren.
- Anmeldung: Melden Sie sich anschließend mit einem Microsoft-Konto an (falls nicht ohnehin schon geschehen). Navigieren Sie sich dafür über Start – Einstellungen – Konten – Ihre Informationen – „Stattdessen mit einem Microsoft-Konto anmelden“. Falls Sie bereits mit einem Microsoft-Konto angemeldet sind, erhalten Sie an dieser Stelle die Auswahl „Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden“.
- Ordner sichern: Gehen Sie über Start zu Windows-Sicherung, um ein Backup Ihrer Daten zu erstellen. Klicken Sie auf „Weiter“ und wählen Sie im Anschluss sämtliche Ordner aus, die in der Cloud („OneDrive“) gespeichert werden sollen.
- Einstellungen sichern: Sie können ebenfalls Einstellungen zu Designs, Sprachen, Apps und WiFi sichern.
Hinweis: Auf diese Weise sichern Sie wichtige Daten und Einstellungen über das Internet in der Cloud. Alternativ können Sie sämtliche Dateien lokal auf einem USB-Stick oder einer Festplatte speichern.
So stellen Sie Backups unter Windows wieder her
Sie richten einen neuen Rechner ein oder haben Ihren alten komplett zurückgesetzt? Um an Ihre gesicherten Daten und Einstellungen zu kommen, müssen Sie sich lediglich bei der Installation von Windows 10 oder 11 in Ihrem Microsoft-Konto anmelden. Sobald Sie bei der initialen Einrichtung dazu aufgefordert werden, melden Sie sich mit Ihren Daten an. Im nächsten Schritt wählen Sie den PC aus, dessen Daten Sie wiederherstellen möchten. Sobald der Rechner Zugang zum Internet hat, wird er sämtliche Daten und Einstellungen aus der Cloud laden und Ihren PC entsprechend einrichten.
So erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt unter Windows
Wenn Sie einen Systemwiederherstellungspunkt, also ein Abbild Ihres gesamten Systems, erstellen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Öffnen Sie die Windows-Suche und geben Sie „Wiederherstellungspunkt erstellen“ ein.
- Suchen Sie im Reiter „Computerschutz“ das Laufwerk aus, von dem Sie ein Systemabbild machen möchten. Standardmäßig handelt es sich hierbei um das Laufwerk C.
- Sie haben jetzt die Wahl, direkt ein manuelles Backup zu erstellen oder einen regelmäßigen Plan einzurichten.
- Über den Button „Systemwiederherstellung“ können Sie zudem jederzeit zu alten Backups springen.
Achtung: Wenn diese Option für Sie ausgegraut ist, gibt es derzeit keine vorherigen Wiederherstellungspunkte. Dies bedeutet, dass Sie in der Vergangenheit kein manuelles Backup und auch keinen Backup-Plan erstellt haben.
Sichern Sie auch Ihre Passwörter – mit dem Avira Password Manager
Sie möchten sich so sicher wie möglich durch das Internet bewegen und für all Ihre Benutzerkonten stets auf einzigartige, komplexe Passwörter setzen? Dann hilft Ihnen der Avira Password Manager dabei, alle Ihre Zugangsdaten zu verwalten. Auf diese Weise haben Sie die Gewissheit, dass Ihre Anmeldedaten an einem sicheren Ort gespeichert und jederzeit für Sie abrufbar sind.
Das Tool hilft Ihnen zudem dabei, für jedes Benutzerkonto ein sicheres Passwort zu erstellen. So brauchen Sie sich keine Gedanken darum machen, welches Passwort wirklich sicher ist – und auch nicht darüber, ob Sie sich vielleicht nicht mehr daran erinnern. Sie müssen sich lediglich ein einziges Master-Passwort für die Applikation merken und sämtliche andere Anmeldungen übernimmt der Password Manager von Avira.
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