Das Internet eröffnet uns nahezu grenzenlose Möglichkeiten, doch viele Online-Dienste erfordern ein Benutzerkonto. Dabei verifizieren wir uns standardmäßig mit unserem Namen bzw. unserer E-Mail-Adresse und einem Passwort. Manchmal sind diese Passwörter komplex und relativ sicher, doch andere fallen erschreckend einfach aus. Doch auch die längsten Passwörter können von Hackern geknackt werden. Mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung erhöhen Sie die Sicherheit erheblich, sodass es Cyberkriminelle schwer haben, an Ihre Daten zu kommen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was 2FA genau ist, welche Vor- und Nachteile sie hat und welche verschiedenen Arten es gibt. Zudem zeigen wir, wie der Avira Password Manager Ihre Sicherheit weiter steigern kann.
Die Grundlagen: Wofür benötigt man eine Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung (kurz: „2FA“) handelt es sich um ein Verfahren, das einen zusätzlichen, unabhängigen Schritt zur Identifizierung und Autorisierung von Benutzern umfasst. Die klassische Anmeldung über Benutzername und Passwort wird dabei um einen zweiten Faktor, wie einen einmaligen Code auf dem Smartphone oder einen Fingerabdruck ergänzt. Da dieser zusätzliche Schritt unabhängig vom genutzten Gerät funktioniert, ist es für Hacker sehr schwer, sich in den Anmeldeprozess einzuklinken oder sensible Daten abzufangen.
Ziel ist es, dass dank der 2FA nur autorisierte Nutzer Zugriff auf sensible Daten und Benutzerkonten erhalten. Ein Beispiel für die klassische Zwei-Faktor-Authentifizierung ist die Generierung eines zusätzlichen Codes, der zur Bestätigung der Identität beim Anmeldeprozess erforderlich ist. Sobald sich ein Nutzer mit seinen Daten auf einer Webseite oder in einer App anmeldet, wird der zusätzliche Code via E-Mail, SMS oder App übermittelt.
Was sind die Vorteile der Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung hat ganz klare Vorzüge, die sie zu einem unverzichtbaren Aspekt der IT-Sicherheit machen. Zu diesen Vorteilen zählen insbesondere:
- Erhöhte Sicherheit: Durch die zwei voneinander unabhängigen Nachweise zur Verifizierung (Passwort und 2FA) wird die Sicherheit beim Anmeldeprozess signifikant verstärkt.
- Schutz bei Datenpannen: Große Internetportale werden immer öfter zum Ziel von dedizierten Hacking-Angriffen. Bei derartigen Datenpannen bzw. Datenleaks erlangen Cyberkriminelle Zugriff auf riesige Datenmengen; oft auch auf die Anmeldeinformationen der Benutzer. Dank 2FA haben Sie genügend Zeit, Ihre Daten zu ändern und brauchen keine Sorge haben, dass Ihre persönlichen Daten direkt missbraucht werden.
- Vertrauenswürdigkeit: Seiten, Dienste und Unternehmen, die auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung setzen, wirken vertrauenswürdiger. Sie positionieren sich klar für die Sicherheit der Benutzer.
- Komfort dank Vielfalt: Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt es verschiedene Methoden, um den klassischen Anmeldeprozess zu ergänzen. Ob via SMS, Push-Benachrichtigung, App oder Biometrie: Sie können sich für einen Weg entscheiden, der für Sie am bequemsten und einfachsten ist.
Welche Nachteile hat die Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Vorweg: Trotz kleinerer Unannehmlichkeiten sollten Sie nicht übersehen, dass die Zwei-Faktor-Authentifizierung die Sicherheit erheblich steigert. Die potenziellen Nachteile stehen dabei in keinem Verhältnis zu dem Mehrwert, den 2FA für Ihre Sicherheit hat. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, betrachten wir auch die möglichen Schwachstellen der Zwei-Faktor-Authentifizierung:
- Aufwand bei der Anmeldung: Durch den zusätzlichen Schritt steigt die Komplexität im Vergleich zu einer einfachen Anmeldung. Dadurch, dass zunächst ein Code empfangen und abgetippt werden muss, dauert die Anmeldung etwas länger.
- Zugang zum 2FA-Gerät: Für die 2FA ist in der Regel ein weiteres, vertrauenswürdiges Gerät erforderlich. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um das eigene Smartphone. Wenn das Gerät nicht griffbereit ist, können Sie sich nicht anmelden.
- Dauerhafte Konnektivität: Es ist nicht nur erforderlich, dass Sie Ihr Smartphone immer zur Hand haben: Auch eine zuverlässige Verbindung ist notwendig. Je nach Methode müssen Sie sicherstellen, dass das Gerät Empfang (bei SMS) oder Internetzugang (Authentifizierungs-App) hat.
- Gefahr der Aussperrung: Wenn Sie Ihr Gerät verlieren oder es defekt wird, haben Sie keinen Zugang mehr zu Ihren Online-Konten. Sie laufen bei 2FA daher immer Gefahr, dass Sie sich selbst aussperren und vorübergehend keinen Zugriff mehr haben.
Was ist der Unterschied zwischen 2FA und MFA?
Vielleicht sind Sie auch bereits auf die Abkürzung MFA gestoßen. Gerade im Kontext mit 2FA kommt dies vor; handelt es sich doch um sehr artverwandte Bezeichnungen. Der Unterschied zwischen beiden Begriffen liegt in der Anzahl der Faktoren, die Sie im Rahmen der Benutzeridentifizierung und -authentifizierung verwenden.
- 2FA: Steht für Zwei-Faktor-Authentifizierung. Neben der Kombination aus Anmeldename und Passwort wird zusätzlich ein weiterer Faktor bzw. Anmeldeschritt notwendig. Beispiel: Eine Kombination aus Passwort und SMS-Code.
- MFA: Steht für Multi-Faktor-Authentifizierung. Dieser Begriff inkludiert 2FA, kann aber auch für drei oder mehr Schritte stehen. Beispiel: Eine Kombination aus Passwort, Fingerabdruck und SMS-Code.
Während die Zwei-Faktor-Authentifizierung vor allem bei Privatpersonen zum Einsatz kommt, setzen Unternehmen mit erhöhten Anforderungen an die Sicherheit auf die Multi-Faktor-Authentifizierung.
Wie funktioniert die Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Es gibt verschiedene Methoden, um Ihre Anmeldung mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung zusätzlich abzusichern. Wir stellen Ihnen im Folgenden die gängigsten Optionen und ihre Funktionsweisen vor.
SMS-Verifizierung
Bei der SMS-Verifizierung handelt es sich wahrscheinlich um die gängigste Methode der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Hierzu müssen Sie lediglich Ihre Handynummer in Ihrem Benutzerkonto hinterlegen. Sobald Sie die Verifizierung über SMS-Code aktiviert haben, erhalten Sie ab der nächsten Anmeldung eine zufällig generierte Ziffernfolge via SMS.
Authentifizierungs-Apps
Eine weitere, sehr beliebte Methode sind Authentifizierungs-Apps (Englisch: Authenticator Apps). Diese Apps bieten eine sicherere Alternative zur SMS-Verifizierung, da der Code direkt auf dem Gerät generiert wird und nicht übermittelt werden muss. Dadurch wird es Hackern deutlich erschwert, die Ziffernfolge abzufangen.
Zusätzlich wird der (meist sechsstellige) Code zeitbasiert generiert und ist immer nur für eine kurze Zeit verfügbar. In den meisten Fällen sind das 30 Sekunden, bis er ungültig ist und ein neuer Code generiert wird. Zu den bekanntesten Apps gehören der Google Authenticator, Microsoft Authenticator und Authy.
Push-Benachrichtigung
Die Authentifizierung über Push-Benachrichtigungen zählt zu den komfortabelsten Methoden. Sobald Sie sich in Ihrem Benutzerkonto anmelden, erhalten Sie auf Ihrem hinterlegten Gerät (meistens ein Smartphone oder Tablet) eine Push-Benachrichtigung, die Sie über die Anmeldung informiert. Mit einem einfachen Fingertipp auf die Benachrichtigung autorisieren Sie den Login und brauchen keine zusätzlichen Codes anfordern oder eingeben.
Sprachbasierte Authentifizierung
Diese Form der Zwei-Faktor-Authentifizierung ist vergleichbar mit der Push-Benachrichtigung. In diesem Fall fordert Sie eine computergenerierte Stimme dazu auf, etwas zu tun. Typischerweise müssen Sie eine vorgegebene Taste drücken oder Ihren Namen nennen.
Hardware-Token
Bei einem Hardware-Token handelt es sich um ein physisches Gerät, das als eigenständiges Tool funktioniert. Dieser Schlüssel wird entweder über USB angeschlossen oder funktioniert komplett autonom. Die Geräte generieren kontinuierlich Codes und brauchen keine Internetverbindung für den Betrieb. Viele Tokens können zudem über eine zusätzliche PIN abgesichert werden. Dadurch gehören Hardware-Token zu einer besonders sicheren Form der Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Biometrische Authentifizierung
Eine Authentifizierung über biometrische Daten bringt eine neue Ebene der Sicherheit in den Identifizierungsprozess von Benutzern. Bei der Biometrie wird verstärkt auf Gesichtserkennung und Fingerabdrücke gesetzt. So kommt diese Form der Authentifizierung vor allem beim Entsperren von Smartphones und dem Online-Banking zum Einsatz. Die Biometrie ersetzt oftmals das klassische Passwort, was den Vorgang sehr komfortabel und zeiteffizient macht.
Schützen Sie Ihre Benutzerkonten zusätzlich mit dem Avira Password Manager
Durch die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung erhöhen Sie die Sicherheit Ihres Accounts erheblich. Hacker und Cyberkriminelle haben es deutlich schwerer, unautorisierten Zugang zu erhalten. Für einen zusätzlichen Schutz sollten Sie dennoch immer auf lange, komplexe Passwörter setzen, die nicht so einfach erraten und geknackt werden. Je komplizierter, desto besserer. Ein Mix aus Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen ist absolut empfehlenswert.
Im Idealfall haben Sie für jedes Benutzerkonto ein eigenes, einzigartiges Passwort. Der Avira Password Manager hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten. Das Tool speichert sämtliche Passwörter und hilft Ihnen dabei, besonders sichere Kombinationen zu generieren. Sie müssen sich nur das Master-Passwort für die App merken – den Rest übernimmt der Password Manager.
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